Fake News, also Falschmeldungen im Internet, mit denen Nutzer in die Irre geführt werden, sorgen derzeit international für Diskussionen. Die Initiative Hoaxmap sammelt diese gefährlichen Gerüchte und zeigt sie auf einer Karte im Internet an. "Die Hoaxmap ist aus dem Wunsch entstanden, eine Ordnung in die Vielzahl gestreuter Gerüchte zu bringen und die Dekonstruktion selbiger zu erleichtern", schreiben die Betreiber der Seite. Dafür wurde Hoaxmap für den Grimme Online Award nominiert.

In Kärnten zeigt die Gerüchtekarte vier Fälle an, in Osttirol einen.

Fälle in Kärnten

Die größten Wellen schlug ein Fall am 1. Oktober 2015. Da behauptete Christan Ragger, damals Obmann der FPÖ Kärnten, in einer Aussendung, dass es in einem Asylwerberheim in Treffen zu einem "mysteriösen Todesfall" gekommen sei. Ragger äußerte den Verdacht, dass der Flüchtling "Opfer von Religionsstreitigkeiten" geworden sei. Zeugen hätten der FPÖ Hinweise gegeben, dass das vermeintliche Opfer "Stichverletzungen im Rücken gehabt habe". 

Polizei reagierte

Die Kärntner Polizei widersprach damals Raggers Aussagen gänzlich. Es habe in Treffen überhaupt keinen Todesfall gegeben: "Dazu ist klarzustellen, dass der Polizei kein einziger unnatürlicher Todesfall bzw. Suizid in dieser Asylunterkunft bekannt ist", heißt es in einer Aussendung von Polizeisprecher Rainer Dionisio. Auch die anderen Fälle auf der Hoaxmap sind Gerüchte über Flüchtlinge.

Es sind vier Fälle aus Kärnten bekannt
Es sind vier Fälle aus Kärnten bekannt © Hoaxmap

Auch international ein Thema

In Tschechien und Deutschland, wo nächstes Jahr Parlamentswahlen stattfinden, bereitet man sich vor. In Prag nimmt mit 1. Jänner eine "Antidesinformationsstelle" ihre Arbeit auf. In Österreich wollen die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP eine Debatte über Fake News.

Hierzulande ist man in puncto Änderungen im Strafrecht zurückhaltender. Staatssekretärin Muna Duzdar: "Das Phänomen der Falschmeldungen ist nicht allein durch eine Strafkultur zu lösen." Sie erinnerte daran, dass der Paragraf "Verbreitung falscher Gerüchte" Ende 2015 abgeschafft wurde. Dieser sei totes Recht gewesen, 20 Jahre lang habe es keine Verurteilung gegeben.