Die Jugendarbeitslosigkeit steigt, der Einstieg in die Kriminalität beginnt in immer jüngeren Jahren. In Zeiten wie diesen ist eine Anlaufstelle für betroffene Jugendliche wichtiger denn je. Die Streetworker in Kärnten helfen jungen Menschen mit Problemen, wieder eine Lebensperspektive aufzubauen und geben ihnen neue Hoffnung. Insgesamt kümmern sich derzeit 15 Sozialarbeiter um die Ängste, Sorgen und Probleme der Jugendlichen. Aber nicht mehr lange: Denn mit Ende Juni droht das definitive Aus für die drei Streetworker in Villach. Ihre Kündigungen liegen bereits auf dem Tisch. Die Jugend "steigt jetzt auf die Barrikaden und fordert die Politiker auf, endlich aktiv zu werden“, schildert die Villacher Streetworkerin Birgit Kandutsch die prekäre Situation.

Subventionen gekürzt. Der politische Hintergrund: Bislang wurde das Streetwork-Team (unter dem privaten Trägerverein LSB -Netzwerk Jugend- & Sozialbetreuungs GmbH.) von der Abteilung 13 des Landes für Jugend und Wohlfahrt subventioniert. Mit Rechnungslegung wurden alle Kosten übernommen, d. h. alle Rechnungen wurden gesammelt, geprüft und anschließend die Kosten rückerstattet. Jetzt sei ein Politstreit auf Kosten der Jugendlichen entbrannt. "Ende April haben wir ein Schreiben von Sozialreferent Christian Ragger betreffend einer Kürzung der Subventionen rückwirkend mit 1.1.2009 erhalten“, so Kandutsch. Darin hieß es weiter, dass das Land nur mehr die Hälfte der Personal- und keine Verwaltungskosten mehr zahle. Und weiter: "Bitte veranlassen Sie eine entsprechende Lösung mit der Stadt Villach.“ Doch genau das sei das Problem. "Die Stadt sagt wiederum, das Ganze ist Landessache“, so Kandutsch. Mittlerweile habe BZÖ-Landesrat Ragger aber wenigstens so weit eingelenkt, die gesamten Personalkosten wieder zu übernehmen.