Nach Weihnachten ist unmittelbar vor Weihnachten, möchte man glauben, denn durch die Kärntner Kauftempel pilgert man dieser Tage in großer Gesellschaft. Kaum bot sich nach den Feiertagen die Gelegenheit, haben Kunden die Geschäfte regelrecht gestürmt. In manchen Elektronikmärkten ertönte das Halali zur Schnäppchenjagd gestern schon um sechs Uhr früh. „Schon um die Zeit war der Ansturm in den City Arkaden groß“, sagt deren Manager Ernst Hofbauer.
Tagsüber ging das Nachweihnachtsgeschäft munter weiter. „Wir hatten ja damit gerechnet“, sagt der City-Arkaden-Chef, „die Leute kaufen jetzt, da der Winterschlussverkauf voll angelaufen ist.“ Einige Kunden hätten sich „vor Weihnachten noch etwas zurückgehalten“, um von den reduzierten Preisen zu profitieren“, sagt Ernst Hofbauer. Allzu groß dürfte die Zurückhaltung nicht gewesen sein, denn das Weihnachtsgeschäft war in dem Klagenfurter Shopping-Center „sicher besser als im Vorjahr. Vor allem der Verkauf der Gutscheine“.
Gutscheine werden dieser Tage vielfach eingelöst, auch im Shopping Center Atrio in Villach. Dort war „die Frequenz“ gestern laut Center-Manager Richard Oswald gestern „nicht ganz so stark wie im Vorjahr. Es dürfte sich etwas auseinanderziehen, weil ja fast eine Woche Zeit ist“.
Der Faktor Zeit ist auch beim Umtausch relevant. Und auch umgetauscht wird jetzt einiges. „Aber lange nicht mehr so viel wie früher“, sagt Richard Oswald, „je mehr Gutscheine wir verkaufen, desto mehr wird umgetauscht.“
Das bestätigt auch eine Umfrage unter Kunden und Verkäuferinnen. Deren Tenor: Es gehe jetzt vor allem darum, schöne Dinge im Ausverkauf zu ergattern. „Jetzt geht’s los“, sagt Frau Tina, Verkäuferin, die deshalb bei Palmers alle Hände voll zu tun hat.
Nicht nur Einkaufszentren, auch Geschäfte in den Fußgängerzonen verzeichnen zum Jahresfinale Umsätze, die den Bilanzen guttun dürften. Viele haben sich längst alles Mögliche einfallen lassen, um zu verhindern, dass die Kunden nicht nur in Einkaufszentren, sondern vor allem im Netz hängen bleiben. „Unsere Gutscheine gelten auch für den Onlinehandel“, sagt dazu Karoline Ferlitsch, Verkaufsleiterin der Buchhandlung Heyn in Klagenfurt. Dort standen die Kunden gestern Schlange, um Bücher abzuholen, die sie online geordert hatten. – Die man ihnen übrigens auch kostenlos zugestellt hätte.
Elisabeth Peutz