Herr Zoltan, Sie waren seit 1. April Kulturberater von Landeshauptmann Jörg Haider. Wie geht es weiter?
STEFAN ZOLTAN: Noch steht nichts fest. Jörg Haider als Person war mein Partner. Mit seinem Tod endet mein Vertrag.

Sie haben immer gesagt, Sie wollen nicht politisch vereinnahmt werden. Ist Ihnen das gelungen?
ZOLTAN: Auf jeden Fall. Jörg Haider war ein sehr offener Gesprächspartner, der mich mit seinem Interesse etwa für das Zeitgenössische auch immer wieder überrascht hat. Ihm war klar, dass hier ein Manko in Kärnten herrscht und er hat erkannt, wie wichtig dieses gesellschaftliche Korrektiv ist.

Worin hat sich das geäußert?
ZOLTAN: Unter anderem wollten wir ein "Theater des Zeitgenössischen" installieren, darüber haben wir noch letzten Donnerstag gesprochen. Wir haben dabei ans Wulfenia-Kino gedacht.

Wenn Sie zurückblicken: Was ist Ihnen gelungen?
ZOLTAN: Vor allem habe ich es geschafft, vielen Künstlern und Kulturschaffenden wieder Mut zu machen. Der Dialog mit dem Referenten wurde wieder hergestellt oder gar erst ermöglicht. Thomas Koschat Experience, eine Uraufführung mit dem Künstler-Terzett Karen Asatrian, Gerhard Fresacher und Karl Welunschek, lag ihm besonders am Herzen! Und ich konnte neue Ideen einbringen, zum Beispiel im Bereich der Carinthischen Musikakademie, wo das Grundkonzept neu erörtert wurde.

Wie meinen Sie das?
ZOLTAN: Ursprünglich stand der touristische Aspekt im Vordergrund. Ich denke, man sollte den künstlerischen Aspekt forcieren. Dafür habe ich gemeinsam mit dem interimistischen Leiter der Akademie, Claus Kügerl, und dem Mitbegründer des Festivals "Der Süden lebt", Winfried Winkler, intensive Gespräche mit dem Dirigenten Gustav Kuhn geführt (Anm.: Er hat die Festspiele Erl gegründet). Er war bereit, sich einzubringen. Das wäre eine große Chance gewesen, die Jörg Haider uns gegeben hätte, denn ich habe ihm die Leitsätze von Kuhn mit meinen Kommentaren geschickt und er hat sie äußerst aufmerksam gelesen.