Vor drei Jahren hat Martin Rauter bei der Kanzelbahn in Annenheim mit der Lehre zum Seilbahntechniker begonnen - als erster Kärntner. Mit 21 Jahren war er ein Spätentschlossener. Das Gymnasium brach der Bodensdorfer nach der siebenten Klasse ab und arbeitete nach dem Bundesheer in verschiedenen Jobs. „Ich war bei den ÖBB, bei einem Umweltbüro, einer Gärtnerei und zum Schluss Saisonarbeiter bei den Bergbahnen auf der Gerlitzen", berichtet er. Dort erfuhr er von der Möglichkeit, sich zum Seilbahntechniker ausbilden zu lassen. „Ich interessierte mich schon immer für Elektrotechnik und bin gerne an der frischen Luft und auf dem Berg."
Die Berufsaussichten sind nicht schlecht. Denn überlaufen ist die Lehre nicht. Die Berufsschule in Hallein besuchten neben Rauter gerade einmal 15 Schüler aus ganz Österreich. Drei Monate lang musste er dort jedes Jahr am Stück büffeln. Untergebracht war er in der Zeit in einem Internat. Nun steht nur noch die Abschlussprüfung im Herbst an.
Was macht ein Seilbahntechniker? „Es ist eine Kombination aus Schlosser, Elektrotechniker und Hydrauliker. Die Arbeit ist sehr vielfältig. Sie reicht von der Planung von Revisionsarbeiten, über deren Ausführung bis hin zur Kontrolle der Technik und zum Störungsdienst", erzählt der Naturbursche. Fährt er im Winter mit Skiern oder dem Snowboard zur Arbeit? „Das kommt erst später. Nein, Spaß beiseite. Dass man eine Runde durch das Schigebiet fährt und nur kontrollieren muss, ob eh alles passt, spielt es leider nicht."
Auch in seiner Freizeit hält sich Rauter am liebsten in Mutter Natur auf. Im Winter düst er mit dem Snowboard über die Pisten, im Sommer stehen Klettern, Mountainbiken und Segeln auf dem Programm. Dann und wann zieht er mit Freunden um die Häuser. „Leider gibt es in Villach nicht viele Möglichkeiten." Vielleicht hat er deshalb auch noch nicht die Richtige gefunden. Er ist nämlich noch Single.