Grado hat keine funktionsfähige Stadtregierung mehr. Ein Streit zwischen seiner Partei "Fratelli d'Italia" (FdI) und Bürgermeister Claudio Kovatsch ist diese Woche eskaliert und hat zum Sturz des Bürgermeisters und des Stadtsenats geführt, wie mehrere italienische Medien berichten. Insgesamt traten neun der 17 Stadträte – die Opposition (Mitte-Links) und drei Koalitionsmitglieder der FdI – zurück, daraufhin musste der Stadtrat aufgelöst werden.

Zuvor war bereits versucht worden, mithilfe von Massimiliano Fedriga, Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien, die Wogen zu glätten – jedoch ohne Erfolg. Laut "Il Piccolo" müsse jetzt die Region bis zu den Neuwahlen einen Kommissar ernennen.

Über die Hintergründe hüllten sich die Stadtpolitiker vorerst in Schweigen – eine Stellungnahme sei von den anderen zurücktretenden Regierungsmitgliedern abgelehnt worden, heißt es seitens der Mitte-links-Partei. Der Rücktritt sei aber die einzige Möglichkeit gewesen, sich schnell von einem Bürgermeister und Stadträten verabschieden zu können, die der Stadt geschadet hätten.