Ein Polizeiskandal erschüttert derzeit Kroatien. Wie "Jutarnji list" berichtet, hat die Kriminalpolizei ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen zwei Beamte der Polizeidirektion Lika-Senj wegen des begründeten Verdachts, eine Straftat gegen die sexuelle Freiheit zum Nachteil einer Frau begangen zu haben, aufgenommen.

Die Polizisten stehen im Verdacht, eine 33-jährige Frau vergewaltigt zu haben. Die Tat soll in einem Auto stattgefunden haben. Nach bisherigen Informationen sind beide Polizisten älter als das Opfer und schon lange im Polizeidienst. Der ältere Polizist soll zum Tatzeitpunkt im Dienst gewesen sein. Die Vergewaltigung soll sich bereits vor Wochen ereignet haben und vom Opfer direkt nach der Tat bei der Polizei angezeigt worden sein.

Untersuchungshaft

Nach sofort eingeleiteten Ermittlungen wurden die Polizisten kurze Zeit später festgenommen und vom Dienst suspendiert. Die Staatsanwaltschaft wird nun nach einer Befragung der Polizisten entscheiden, ob eine einmonatige Untersuchungshaft für die mutmaßlichen Täter beim zuständigen Richter beantragen wird oder ob sie auf freiem Fuß angezeigt werden.

Null Toleranz

"Obwohl die Täter festgenommen und strafrechtlich verfolgt wurden, hat dies allen Polizistinnen und Polizisten, die ihre Arbeit professionell und verantwortungsvoll zum Wohle aller Mitbürgerinnen und Mitbürger ausüben, enormen Schaden zugefügt", betont die Polizeiverwaltung von Lika-Senj in einer Aussendung. Das kroatische Innenministerium und die Polizei von Lika-Senj betonten, dass man null Toleranz gegenüber jeglicher Form des Missbrauchs von Frauen habe und solches Verhalten aufs Schärfste verurteile. "Es beruhigt uns ein wenig, dass das Opfer weiterhin Vertrauen in die Polizei hatte und den Fall der Polizeidirektion Lika-Senj meldete, woraufhin alle notwendigen Maßnahmen und strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet wurden", schließt die Polizei in ihrer Aussendung.