In Slowenien ist Montagmorgen eine schwer verletzte Forscherin nach mehr als 30 Stunden aus einer Höhle gerettet worden. Die 33-jährige erfahrene Wissenschaftlerin hatte am Samstag zusammen mit Kollegen eine neuentdeckte Höhle bei Cerknica im Südwesten des Landes erforscht, als sie von einem Felsbrocken am Kopf getroffen wurde. An der aufwendigen Rettungsaktion aus rund 100 Metern Tiefe waren laut Medienberichten mehr als 100 Retter aus ganz Slowenien beteiligt.

Die verletzte Frau wurde gegen 4 Uhr mit einem Militärhubschrauber in die Uniklinik nach Ljubljana geflogen. Seit dem Unfall war sie bewusstlos, aber im stabilen Zustand gewesen, berichteten die Medien. Sie befinde sich in Lebensgefahr, war die Auskunft des Krankenhauses. "Ihr Zustand ist unvorhersehbar", hieß es gegenüber dem Nachrichtenportal N1. Die Verletzte war schon in der Höhle von einem medizinischen Team betreut worden.

Schwere Kopfverletzung

Die 33-Jährige gehörte zu einer Gruppe von sechs Mitgliedern des örtlichen Höhlenforschungsvereins, die die bisher unbekannten Teile der Vranjedol-Höhle bei Cerknica erforschten. Dabei wurde die Frau am frühen Samstagabend von einem großen Stein am Kopf getroffen, der ihren Helm durchschlug. Während die Kollegen die Bewusstlose zu einer sicheren Stelle brachten, alarmierte ein weiterer Forscher die Rettung. Das medizinische Team, das in den Abgrund hinabstieg, stellte schwere Kopfverletzungen fest. Um eine Unterkühlung zu vermeiden, wurde in der Höhle ein beheiztes Biwak eingerichtet.

Sprengung

Die Bergung erwies sich aufgrund der engen Platzverhältnisse äußerst schwierig. Damit eine Spezialtrage überhaupt durch die
engsten Stellen passen würde, musste zunächst Felsmaterial abgesprengt werden. Zusätzlich wurde die Rettung dadurch erschwert, dass es keine richtigen Pläne der Höhle gab, sodass sich die Retter anhand einer Skizze und Informationen von Kollegen der Verletzten orientieren mussten.

Die Bergung der Frau aus 100 Metern Tiefe begann am Sonntag gegen 23 Uhr, teilweise wurde die Trage vertikal transportiert. Stunden später konnte die Verletzte aus der Höhle geholt werden. Mit einem Krankenwagen wurde sie nach Cerknica gebracht, wo der Hubschrauber auf sie wartete und sie ins Spital flog.