Spätestens seit Agatha Christie ihm einen vielfach verfilmten Mord angedichtet hat, ist der Orient-Express weltberühmt. Weniger bis gar nicht bekannt ist, dass der legendäre Zug einen kleinen Bruder hatte: Betrieben von derselben Pariser Firma, der "Compagnie Internationale des Wagons-Lits", verkehrte ab 1896 der Wien-Nizza-Cannes-Express. Der Luxuszug – er hatte ausschließlich Waggons erster Klasse – brachte Passagiere dreimal pro Woche an die französische Riviera. Weil manchmal russische Fürsten (durch einen Anschluss nach St. Petersburg) und Erzherzöge der Habsburger mitfuhren, nannte man ihn auch "Train des Grand-Ducs", also "Zug der Großherzöge".