Unser Fußballverein ist gerettet! Wie berichtet, musste sich der Traditionsverein Gradese Calcio (in den österreichischen Farben rot und weiß, wie das Stadtwappen) vom Spielbetrieb abmelden, denn es fehlte an allen Ecken und Enden, vor allem aber an Spielern, was natürlich ein ganz entscheidendes Problem darstellte. Jetzt geht es doch weiter. „Ich habe immer an ein Wunder geglaubt, und jetzt ist es eingetreten“, erklärt Präsident Raul Julian Scachinke.

Das Wunder spielte sich folgendermaßen ab: Die Vereine des Umlandes entschlossen sich zu einer Hilfsaktion und liehen Spieler aus, jedenfalls für diese Saison. Und damit tritt Gradese Calcio wieder an, wenn auch in der untersten Kategorie. Und die Gemeinde hat sich bereiterklärt, endlich in Sachen Stadionneubau auf die Tube zu drücken. Denn das Stadion liegt zwar malerisch an der Lagune, der Zustand ist dagegen bedenklich – wenn mehr als drei Fans zugleich klatschen, vibrieren die Tribünen. Es gibt Pläne für einen Neubau zwischen Città Giardino und Grado Pineta, und mal sehen, ob sich im nächsten Vierteljahrhundert was bewegt.

Gut gemeint ist fast immer das Gegenteil von gut, wie auch der tapfere Tourist aus Cervignano erfahren musste, der im Meer nicht weit vom alten Strand zwei Mädchen bemerkte, die erkennbar Schwierigkeiten hatten, es zurück zum Ufer zu schaffen – die Strömungen an der dortigen Mole können tückisch sein. Der Italiener warf sich in die Fluten, um die Mädchen zu retten. Bloß war er selbst bereits 82 Jahre alt und geriet ebenfalls in Not. „Aus einem doppelten Problem wurde ein dreifaches Problem“, kommentierte die örtliche Tageszeitung mit etwas eigenwilligem Humor (aber pointiert war es doch irgendwie). Alles ging gut aus, Rettungsschwimmer und Boote waren rasch vor Ort, der 82-Jährige wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.

Video: Grado aus der Vogelperspektive

Und als Letztes ist sich endlich mal ganz Grado einig: Das Ortszentrum wurde am Sonntag sowie am Ferragosto-Donnerstag jeweils bis 13 Uhr für Autos gesperrt, und das fanden alle gut. Sogar der neue Bürgermeister höchstselbst stand an den Kontrollen (für deren Durchführung natürlich die „Vigili“ zuständig waren, die Dorfpolizisten), Respekt dafür. Und weil ja bisher für ihn seit Amtsantritt nicht gerade alles nach Plan lief, wenn auch unverschuldet (wir erinnern uns: Beinahe-Schiffsunglück, Brand im Schwimmbad, Sturmschäden, Stromausfälle), war diese Maßnahme, die er auch im Wahlkampf versprochen hatte, endlich applauswürdig.

Die Idee der Wochenend-Sperrungen stammt aus den 1990er-Jahren, wurde dann aber aufgegeben. Anwohner und Hotelgäste durften damals wie heute passieren, aber der ewige und ziemlich sinnlose Parkplatzsuchverkehr sollte vermieden werden. Denn wer glaubt, an Augustwochenenden im Ortszentrum einen freien Parkplatz zu finden, der muss schon ein echtes Träumerchen sein.