Die Friauler Polizei hat eineinhalb Jahre lang ermittelt. Jetzt gibt es ein umfassendes Ergebnis, das der Öffentlichkeit am Wochenende präsentiert wurde. Allein in einem Monat sollen nachweislich rund 140 Personen heimlich am Nassfeld über die Grenze gebracht worden sein.

Eineinhalb Jahre lang wurden von einer Spezialeinheit in Udine die Wege von Flüchtlingen beobachtet, die in Friaul-Julisch Venetien ankamen. Die Untersuchung, mit dem Namen „Letzte Meile“ begann nach einer Festnahme am 25. Juni 2022, wie Friauler Medien berichten. Ein 23 Jahre alter Iraner mit Wohnsitz in Deutschland wurde am Nassfeld mit einem Lieferwagen erwischt, in dem sich 34 Bengalen befanden. Diese wurden von der Slowakei aus über Österreich nach Italien gebracht. Im Zuge der Untersuchungen stießen die Ermittler auf einen aus dem Irak stammenden Mittäter, der ebenfalls in Deutschland seinen Wohnsitz hat. Dieser wurde mit einem europäischen Haftbefehl gesucht. Er wurde in Graz verhaftet. Allein diese beiden Männer sollen am 23. Juni weitere 17 Personen über die Grenze nach Italien gebracht haben.

Drehscheibe aufgebaut

In Zusammenarbeit mit dem trilateralen Polizeibüro in Thörl-Maglern wurden weitere fünf Verdächtige ausfindig gemacht. Sie sollen in Wien eine Drehscheibe aufgebaut haben, mittels derer Fahrer angeheuert wurden, Fahrzeuge sowie Unterkünfte beschafft. Den fünf Verdächtigen werden ebenfalls diverse Schlepperaktivitäten zur Last gelegt. Insgesamt soll die siebenköpfige Bande für 30 Schlepperfahrten verantwortlich sein. Sie werden sich in Österreich vor Gericht verantworten.