Die in Villach geplante Großkaserne wird 370 anstatt der bisher geplanten 170 Millionen Euro kosten. Die Inflation sei aber nur zum Teil der Grund dafür: Vor allem habe das Bundesheer nun mehr Geld zur Verfügung, weshalb am Standort wesentlich mehr Vorhaben umgesetzt werden, als ursprünglich geplant, erklärte Ministeriumssprecher Michael Bauer.

Die konkreten Pläne für die Kaserne, an der Truppen aus drei Kasernen zusammengeführt werden, waren vorigen Winter präsentiert worden. Damals wurden die Kosten für den Neubau mit 120 Millionen Euro beziffert, für die Renovierung der Hensel-Kaserne wurden noch einmal 50 Millionen veranschlagt. Die neue Kaserne bietet auf 88.000 Quadratmetern mehr als 1000 Soldatinnen und Soldaten Platz.

Laut Bauer seien in der Zwischenzeit zwei Faktoren schlagend geworden: Einerseits die Inflation – andererseits die Tatsache, dass einfach mehr Geld zur Verfügung sei: "Also wird nun ein Projekt errichtet, das die kommenden 50 Jahre noch State of the Art ist. Die Kaserne hätte schon von Beginn an so viel gekostet, wenn man das Budget schon damals zur Verfügung gehabt hätte", so der Heeressprecher.

Minensuchhalle geplant

Unter anderem wird in Villach nun eine Brückenlegegrube gebaut, wo das Bauen von Brücken trainiert werden kann. Eine Minensuchhalle ist ebenso vorgesehen, wie ein Faltstraßenübungsplatz, eine zweite Sporthalle und darüber hinaus soll die geplante "Sicherheitsinsel" wesentlich umfangreicher gestaltet werden. "Gerade die Pioniere sind mit den Assistenzeinsätzen ein wichtiges Bindeglied zur Bevölkerung", sagte Bauer.

Projekte in Ausschreibung

Wie viel von der Kostensteigerung auf die Inflation und wie viel auf die neuen Vorhaben zurückzuführen sind, könne man nicht aufdröseln. Das liege daran, dass teilweise noch Projekte in Ausschreibung sind. Am kommenden Donnerstag soll im Beisein von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) der Spatenstich für das Großprojekt erfolgen.