Rund 300 Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer aus dem Mittelbau der Universitäten Wien, Graz und Linz protestieren im Sommer gegen die geplante Verkürzung des Lehramtsstudiums, weil sie eine Gefährdung der Qualität der Ausbildung, der Professionalisierung und des Ansehens eines ganzen Berufsfeldes befürchten. Am Freitag bekräftigte Bildungsreferent Martin Polaschek im Rahmen der Landesbildungsreferententagung in Klagenfurt jedoch seine Pläne und erhielt auch Unterstützung vonseiten der Länder.

Polaschek betonte, dass es weiterhin das Ziel sei, das Lehramtsstudium um ein Jahr zu verkürzen, der Bachelor solle drei Jahre, der Master zwei Jahre dauern. Auch wenn es in der Koalition Uneinigkeit gebe, sei er in Gesprächen mit den zuständigen Vertreterinnen der Grünen. Eine Verkürzung ohne Qualitätsverlust sei möglich, so Polaschek: "Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist, das Studium zu entschlacken." Wann es mit der Verkürzung so weit sein wird, darüber wollte der Minister nicht spekulieren: "Das wird davon abhängen, wie rasch gelingt, ein Gesetz zu verabschieden." Danach brauche es jedenfalls auch eine gewisse Vorlaufzeit, man hoffe auf das Jahr 2025.

"Positive Signale von Hochschulen"

Polaschek bekam bei diesem Vorhaben in Klagenfurt jedenfalls Unterstützung aus den Ländern: "Wenn es diesbezüglich positive Signale von Hochschulen, Universitäten und den Verantwortlichen der Länder gibt, dann muss Bewegung in die Sache kommen", sagte Kärntens Bildungsreferent Daniel Fellner (SPÖ). Weiters fordern die Bildungsreferenten mehr administrative Kräfte für Schulen, mehr Ausbildungsplätze für Elementarpädagoginnen und -pädagogen, eine bessere Abgeltung für Schulleiter und auch mehr Fachkräfte für inklusive Bildung.

"Nicht Zeit vergeuden"

In einer Reaktion fordert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer mehr Unterstützungspersonal für administrative Arbeiten an den Schulen. Köfer ist wichtig, dass das pädagogische Personal von aufwendigen administrativen Tätigkeiten weitestgehend freigespielt wird: "Ein Lehrer soll seine Zeit nicht mit dem Ausfüllen von Formularen, mit Zettelwirtschaft oder überbordenden Verwaltungsarbeiten vergeuden, sondern sich vollends den Lehrtätigkeiten widmen können."