Für mehr als 70.000 Schülerinnen und Schüler hat heute, Montag, nach den Sommerferien (wieder) der sogenannte Ernst des Lebens begonnen. Bereits im Juli wurden die Landesschülerinnenvertretung (LSV) Kärnten für das bevorstehende Schuljahr gewählt. Anna Trattnig für allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS), Philipp Zedrosser für Berufsschulen (BS) und Moritz Höfler für berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) sind die drei neuen Landesschulsprecherinnen Kärntens. Sie treten ihre Ämter für ein Jahr an und in dieser Zeit wollen sie ihren Fokus vor allem auf der Förderung von Individualität und der Aktualisierung von Lehrinhalten legen.

Die neu gewählte LSV ist die gesetzlich gewählte Vertretung und das Sprachrohr aller Kärntner Schülerinnen und trägt Forderungen und Anliegen im Bildungsbereich an die zuständige Politik heran. Kernforderungen sind beispielsweise die Miteinbeziehung von Expertinnen im Unterricht sowie der Ausbau der Studien- und Berufsorientierung an Schulen. 

Einheitlicher Standard

Laut Moritz Höfler, dem BMHS-Landesschulsprecher, werden viele aktuelle Themen in den derzeitigen Lehrplänen vernachlässigt: "So wird KI zum Beispiel gar nicht behandelt und auch die Wirtschafts- und Finanzbildung kommt viel zu kurz. Politische Bildung, eine der längsten Forderungen in der Geschichte der Schülervertretung, wird immer noch von Lehrperson zu Lehrperson unterschiedlich intensiv im Unterricht behandelt." Hier bräuchte es laut Höfler einen einheitlichen Standard in allen Kärntner Schulen.

Individueller Unterricht

"Um auf das Leben vorzubereiten, muss die Schule gewährleisten, dass Schülerinnen ihre Stärken und Interessen kennen. Individualität gehört gefördert anstatt bestraft!", meint die AHS-Landesschulsprecherin Anna Trattnig. Im Bereich Berufsschulen werden unter anderem die technische Infrastruktur oder Möglichkeiten nach der Lehre thematisiert. So werden hier verpflichtende Informationsveranstaltungen sowie Vorträge zu Bildungs- und Berufsmöglichkeiten nach dem Lehrabschluss gefordert. 

Schulrechtsnotruf

Die Landesschülervertretung steht regelmäßig in Kontakt mit den Schülerinnen in Kärnten. Hauptsächlich geschieht das durch die jeweiligen Schulsprecherinnen, aber auch mit dem Schulrechtsnotruf kann man sich an die Vertreter wenden. "Bei bildungspolitischen und schulrechtlichen Fragen haben sowohl Schülerinnen als auch Erziehungsberechtigte die Möglichkeit anzurufen. Der Schulrechtsnotruf ist eine der meistgenutzten Möglichkeiten, um mit der Landesschülervertretung in Kontakt zu kommen", so Höfler. 

Digitaler Schülerausweis

Im kommenden Schuljahr wird der digitale Schülerausweis nach und nach ausgerollt. Nachdem dieser bereits im Vorjahr an Pilotschulen mit einer eigenen App getestet wurde, sollen die Schüler:innen an den Oberstufenschulen ab September die Möglichkeit erhalten, diesen ebenfalls freiwillig zu nutzen. Im kommenden Jahr soll der digitale Schülerausweis schließlich in die E-Ausweis-App des Bundes integriert werden.

Bundesschülerinnenvertretung 

Landesschulsprecherinnen sind Teil der Bundesschülerinnenvertretung und vertreten dort die Interessen aller 1,1 Millionen Schüler Österreichs. Auch hier liegt dieses Jahr ein besonderer Fokus auf der Förderung von Individualisierung.