Freitagvormittag machte sich ein Bus aus Kärnten auf nach Deutschland. An sich nichts Ungewöhnliches, doch dieses Mal ist es doch etwas Besonders. Mit an Bord befinden sich nicht nur Karl Lessiak, Bürgermeister von Reichenau, und Dietmar Rossmann, Leiter des Biosphärenparks Nockberge, sondern auch Schlagersängerin Melanie Payer, die Schlagerbengel sowie Werner West.
Am Freitagabend veranstaltet die deutsche Gemeinde Nersingen (in der Nähe der Stadt Ulm) nämlich einen Kärntner Schlagerabend auf dem Rathausplatz. Aber mehr noch: "Am Samstag haben wir ein Kärntner Galadinner unter dem Motto 'So schmeckt der Biosphärenpark Nockberge in der Ebene Reichenau'", erzählt Erich Winkler, Bürgermeister von Nersingen. Aus diesem Grund bringt die Kärntner Delegation auch Saibling, Rindfleisch, Reindling und Zirbenschnaps mit nach Deutschland.
Ein Kühlwagen der Bäuerlichen Genossenschaft Nockfleisch wurde damit befüllt und am Freitag auf die Reise geschickt. Der Rest der Kärntner Abordnung fuhr mit dem Reisebus der Firma Bacherreisen aus Radenthein nach Nersingen.
Blumen und Eis
"Das ist schon ein großer Aufwand. Einer der Sänger fährt mit dem Kühlwagen. Auch das Bauernhofeis-Nockberge haben wir dabei. Und sogar den Tischschmuck bringen wir mit. Dafür haben die Floristinnen von 'Bleamlen' aus Bad Kleinkirchheim Blumen, die bei uns gepflückt wurden, arrangiert", sagt Lessiak. Köche und sogar das Servicepersonal stammen aus der Region. Und das Gurktaler Viergespann sorgt zwischen den acht Gängen des Kärntner Galamenüs am Samstag für Unterhaltung.
Zwischen den beiden Gemeinden besteht seit 2009 eine Partnerschaft. "Zum Zehn-Jahr-Jubiläum haben wir mit unserer Musikkapelle Ebene Reichenau besucht. Dort trafen wir auch Melanie Payer und haben gesagt, es wäre doch schön, wenn sie einmal bei uns singen würde", erinnert sich Winkler. Doch dann kam Corona. Jetzt nach der Pandemie freuen sich die Bayern und Kärntner umso mehr, wieder miteinander feiern zu können.
Nächstes Jahr soll das 15-Jahr-Jubiläum in Kärnten gefeiert werden. Und Winkler freut sich bereits auf seinen nächsten Besuch in Reichenau: "Das ist inzwischen meine zweite Heimat."
