Bei einer Wanderung zu den aktuell herrschenden hohen Temperaturen kann sich eine Wasserflasche sehr schnell leeren. Viele Bergfexe nutzen daher die Infrastruktur ansässiger Berghütten, um die mitgebrachten Trinkbehälter wieder aufzufüllen. Dafür soll man in einer Hütte in Kärnten auf einer Höhe von rund 1500 Metern über dem Meeresspiegel nun aber zwei Euro pro Flasche zahlen. "Hitzewelle wird ausgenützt", beschwert sich eine Leserin der Kleine Zeitung.

Wasser auf den Berg pumpen

Doch die Pächter der Hütte haben eine Begründung dafür. "Wasser ist bei uns sehr schwer zu bekommen. Wir haben keine Quelle hier und müssen es mit einem Stromaggregat heraufpumpen. Das wird mit Diesel betrieben und den müssen wir ja auch kaufen", sagen die Hüttenwirte gegenüber der Kleinen Zeitung. Täglich fallen so zwischen sieben und zehn Liter des Treibstoffs in die Fixkosten, das Wasser wird in zwei Speichern gelagert, einer für die Toilette, der andere für Trinkwasser und die Küche. "Wir müssen auch die Filterung des Wassers selbst zahlen, die Reinigung und Testungen, ob die Qualität einwandfrei ist."

Zudem seien einige Wanderer nur gekommen, um die Flaschen aufzufüllen und die Toiletten zu benützen, ohne etwas zu konsumieren. Wer allerdings etwa eine Jause und etwas zu trinken vor Ort kauft, dürfe vor dem erneuten Aufbruch seine Flasche natürlich auch kostenlos auffüllen, sagen die Pächter. "Auch nicht, wenn jemand ein Glas Wasser haben möchte." Beschwert habe sich bisher noch niemand bei dem Paar. "Wir nehmen die Kritik aber an und werden zu dem Schild ein zweites hinzufügen, um klarzustellen, dass die Flasche bei Konsumation gerne aufgefüllt werden darf."

"Kann nicht alles gratis hergeben"

Diese Vorgehensweise kann auch Guntram Jilka, Geschäftsführer der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer (WKÖ) in Kärnten, nachvollziehen: "Man kann nicht alles gratis hergeben. Und wenn die einzige Dienstleistung darin besteht, jemandem Wasser zu geben, der seinen Proviant auffüllen will, ist es auch gerechtfertigt, etwas zu verrechnen."

Wichtig sei nur, dass es dem Gast gegenüber kommuniziert wird, welcher Preis ihn erwarte. Zudem ist sich Jilka sicher, dass kein Hüttenwirt einem Verdurstenden ein Glas Wasser verwehren würde: "Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich zum Beispiel kein Glas Wasser für meine Tabletten bekomme."