Sonnenschäden, erlitten in jungen Jahren, können im Alter schlagend werden. "Zwischen dem 60. und 90. Lebensjahr kommt es vermehrt zu Hautkrebserkrankungen", sagt Max Wutte, Fachgruppenobmann Dermatologie in der Kärntner Ärztekammer, und er gibt zu bedenken: "Je mehr Leute in diese Altersklasse fallen, umso mehr Erkrankungen gibt es."

Laut Statistik Austria wurde im Vorjahr österreichweit bei 1500 Menschen schwarzer Hautkrebs diagnostiziert. 370 Erkrankte verstarben. Am weißen Hautkrebs würden pro Jahr rund 30.000 Menschen in ganz Österreich erkranken.

Es sei im Bewusstsein der Menschen auch noch nicht so verankert, dass beim Hautkrebs, wie bei anderen Krebsarten, Metastasen gebildet werden können. "Das Melanom kann rasch Metastasen bilden. Beim weißen Hautkrebs, dem Basaliom, der entschieden häufiger auftritt, ist das kaum der Fall", erklärt Wutte. Schuppende, leicht knotige Erhebungen können ein Anzeichen für weißen Hautkrebs sein, und sollten abgeklärt werden.

Selbstkontrolle durchführen

Menschen mit vielen Muttermalen am Körper, sollen sich, so der Dermatologe, einmal pro Jahr untersuchen lassen. Zudem sei eine Selbstkontrolle unerlässlich. Wutte: "Es geht um die Veränderung. Ob sich das Muttermal in Farbe, Begrenzung und Wachstum verändert." Der Mediziner gibt noch etwas zu bedenken: "Die Bildung eines Melanoms ist nicht nur von der Sonne, sondern von immunologischen Faktoren wie Stress abhängig."

Lena Weblacher, ÖGK-Hautschutzkampagnen-Koordinatorin, Beate Prettner, Gesundheitsreferentin Land Kärnten, Jutta Polligger-Juvan, Vizepräsidentin der Kärntner Apothekerkammer (von links)
Lena Weblacher, ÖGK-Hautschutzkampagnen-Koordinatorin, Beate Prettner, Gesundheitsreferentin Land Kärnten, Jutta Polligger-Juvan, Vizepräsidentin der Kärntner Apothekerkammer (von links) © ÖGK

Generell nimmt der Hautarzt wahr, dass das Bewusstsein für die Themen Hautkrebs und Hautschutz in der Kärntner Bevölkerung mit den Jahren gestiegen ist. Das sei auch auf die Hautschutzkampagne zurückzuführen. Diese findet in diesem Sommer zum mittlerweile 23. Mal in Kärntner Bädern statt. Ab 17. Juli informieren Dermatologinnen und Dermatologen unter dem Motto "Hautschutz ist Selbstschutz" an sieben Orten kostenfrei über Hautschutz und Hautkrebsvorsorge und beraten die Badegäste.

Auch in der Kabeg nimmt man wahr, dass die Achtsamkeit in der Bevölkerung in puncto Sonnenschutz gestiegen ist. Trotz allem würden die Fallzahlen an Hautkrebsfällen immer noch ansteigen, heißt es.

Sonnenschutz unerlässlich

Wer sich der Sonne aussetzt, dürfe auf das Auftragen von Sonnenschutz nicht vergessen. Und das nicht nur beim Gang in das Strand- oder Freibad, sondern generell im Alltag, wenn es ins Freie hinaus geht. Besondere Aufmerksamkeit sollte beim Eincremen der Gesichtsregion, Ohren, Nacken, den Armen streckseitig und den Beinen zukommen. Hautkrebs trete zu 80 Prozent an jenen Stellen auf, die der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 30 betragen. Dabei gilt die Faustregel: Eigenschutzzeit mal Lichtschutzfaktor ergibt die täglich erlaubte Aufenthaltszeit in der Sonne in Minuten.

Was tut man, wenn sich doch ein Sonnenbrand merkbar macht? "Das primäre Ziel ist, diese akute Entzündung zu minimieren. Die betroffene Stelle kühlen und eine Cortisoncreme auftragen", sagt Wutte.