Die Familie sorgt für die Liebe, die Schule für das Wissen und die Polizei für die Sicherheit. Nach diesem Grundsatz hat Stephanie Hardank einen großen Teil ihrer Arbeit den Jüngsten verschrieben. In Kindergärten und Schulen werden sie in Kursen auf Gefahren vorbereitet. Nicht nur deshalb wurde die 35-Jährige aus St. Kanzian am Mittwoch als „Kärntner Polizistin des Jahres“ geehrt.

Kollegen beschreiben die Revierinspektorin nicht nur als ausgezeichnete Kriminalistin, sondern auch als großartige Kommunikatorin innerhalb der eigenen Reihen und in Richtung der Bevölkerung. Die „kleinen Dinge der Polizeiarbeit“ sind dabei während des Außendiensts immer fest im Blick. „Freund und Helfer sein, liegt mir einfach. Die Entscheidung, zur Polizei zu gehen, hat sich von Anfang an richtig angefühlt. Das hat sich im Laufe der Jahre nie geändert“, sagt Hardank, die 2009 als eine von 50 Personen unter 3000 Bewerbern in den Polizeidienst aufgenommen wurde.

Wie sehr Hardank Kinder am Herzen liegen, zeigte sich schon während der Grundausbildung, die sie aufgrund einer Schwangerschaft unterbrechen musste. Zu Sohn Laurell (11) ist zwei Jahre später noch Bruder Leon hinzugekommen.

Zehn Jahre Haft

Als Gemeinderätin ihrer Heimatstadt hat Hardank noch eine zweite Möglichkeit gefunden, sich für die Menschen einzusetzen. Findet man sie nicht auf der Polizeiinspektion in St. Kanzian, dann ist die Schiffsführerin am ehesten am Polizeiboot auf dem Klopeiner See anzutreffen. „Im Vorjahr waren wir als Ersthelfer bei einer regungslosen Person im Wasser. Der Mann musste reanimiert werden und ist, nachdem er sich wieder erholt hat, zu uns auf die Inspektion gekommen, um sich zu bedanken“, schildert Hardank eine Lebensrettung in aller Bescheidenheit. Im Vordergrund steht immer das Team. „Ich mache nur meinen Job, den mache ich aber mit Herz“, sagt Hardank.

Fast ist die „Polizistin des Jahres“ zu bescheiden, um überhaupt zu erwähnen, dass sie einen schweren Fall von sexuellem Missbrauch so gut wie im Alleingang gelöst hat. Der Täter wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.