Premiere an der Alpen Adria Universität Klagenfurt: Erstmals gibt es eine kommunistische Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). Lena Zachmann (Kommunistischer Studentenverband, KSV) wurde am Donnerstag zur Chefin des Studentenparlamentes gewählt.
Allerdings für alle Beteiligten etwas überraschend: In den ersten beiden Wahlgängen ist es dem Sieger der ÖH-Wahl, dem sozialistischen VSSTÖ, nicht gelungen, eine Koalition zu bilden und damit eine Mehrheit für einen ÖH-Vorsitzenden zu bekommen. Also einigten sich die Mandatare im dritten Wahlgang auf Zachmann. Dass ihre Fraktion nach der Wahl vom Mai mit 7,5 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen nur die fünftstärkste und damit kleinste Fraktion in der Klagenfurter ÖH ist, spielte dabei keine Rolle. Offenbar wollte man sich weitere, ergebnislose Wahlgang und letztlich einen Losentscheid ersparen.
Zachmann setzte sich gegen VSSTÖ-Chefin Susanne Schützer durch und bekam vier von elf Stimmen. Die anderen sieben Mitglieder des ÖH-Parlaments enthielten sich der Stimme. "Ich bedanke mich bei den Mandatar:innen der Universitätsvertretung für ihr Vertrauen. Gemeinsam mit ihnen sowie allen Studierenden wollen wir uns nun für die Interessen der Studierenden einsetzen", sagt Zachmann. "Wir sehen diese Wahl als eine Verpflichtung, konsequent für leistbares Wohnen, günstige Mensen sowie kritische Lehre und Kultur an der Uni zu kämpfen."
Laut Aussendung will der KSV-KJÖ fraktionsübergreifend sich den drängenden Problemen der (Klagenfurter) Studierenden widmen, vor allem Folgen der aktuellen Teuerungskrise. Der Erhalt der Grünflächen am Campus und eine Alternative zum geplanten Neubau hätten ebenfalls eine hohe Priorität. Um das erreichen zu können, braucht es Zusammenarbeit. Und genau deshalb sollen demnächst Gespräche mit den anderen ÖH-Fraktionen geführt werden.
Glückwünsche kommen aus der KSV-Zentrale: "Ich gratuliere Lena ganz herzlich und habe volles Vertrauen in sie. Wir wollen diese neue Position nutzen, um für die Interessen der Studierenden zu kämpfen und eine Studierendenbewegung aufzubauen", sag Lukas Pflanzer, KSV-KJÖ-Bundesvorsitzender. "Für uns ist das ein weiteres Zeichen, dass die Zeiten, in denen die Kommunist:innen in der Politik und Gesellschaft irrelevant waren, vorbei sind."