Im Mai startet die Hochzeitssaison und zahlreiche Paare feiern ihre Liebe mit diesem romantischen Tag. Eher rationale Gründe bestimmen hingegen das Thema Ehevertrag, das für immer mehr Heiratswillige relevant ist. Im Rahmen einer Studie mit 1500 Befragten wollte die Dating-Plattform Parship wissen, was die Österreicherinnen und Österreicher davon halten.

Insgesamt zeigen sich viele dem Thema gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen: Im Falle einer (neuerlichen) Eheschließung wären 28 Prozent der Befragten mit einem Ehevertrag einverstanden. Elf Prozent der Befragten haben bereits einmal einen abgeschlossen, vier Prozent auf beidseitigem Wunsch. Für jeden dritten Österreicher kommt er überhaupt nicht infrage.

Besonders hoch ist die Zustimmung zum Ehevertrag mit 37 Prozent bei den unter 30-Jährigen. Und von den Singles können sich sogar 44 Prozent vorstellen, im Falle einer Heirat einen Vertrag zu unterzeichnen. Als wichtigsten Vorteil für den Abschluss eines Ehevertrags wird die Absicherung des eigenen Vermögens genannt (82 Prozent).

Klare Regeln, weniger Streit?

Ein weiteres Argument, das für einen Ehevertrag spricht, ist die Möglichkeit einer individuellen rechtlichen Regelung der Ehe abseits des allgemeinen Eherechts (78 Prozent). Auf Platz drei folgt die Hoffnung, dass es bei einer Scheidung zu keinen finanziellen Streitigkeiten kommt (75 Prozent). Weiter gehen die Österreicher davon aus, dass mithilfe eines Ehevertrages unnötige Scheidungskosten verhindert (70 Prozent) sowie ein emotional aufgeladener Rosenkrieg vermieden werden können (63 Prozent).

Caroline Erb, Psychologin bei Parship.at: "Auch wenn bei einer Hochzeit die Liebe und die Romantik im Vordergrund stehen, kann es individuelle Gründe dafür geben, einen Ehevertrag abzuschließen. Wichtig ist, dass bei diesem Thema im Vorfeld weitgehend Einigkeit herrscht. So können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die im Falle einer Trennung einen gewissen Grundkonsens bieten. Manche Paare können sich dadurch sorgloser auf das Abenteuer 'Ehe' einlassen."

Junge und Singles besonders aufgeschlossen

Die Studie zeigt, dass vor allem jüngere Personen mit einem Ehevertrag etwas anfangen können. Während nur jeder Fünfte der über 60-Jährigen sich im Falle einer (neuen) Eheschließung vorstellen kann, rechtliche Regelungen zu treffen, sind es bei den 30- bis 60-Jährigen etwas mehr als ein Viertel und bei den unter 30-Jährigen bereits 37 Prozent. Singles (44 Prozent) können sich eher vorstellen, im Falle einer (neuerlichen) Heirat einen Ehevertrag zu unterzeichnen als Befragte, die aktuell in einer Partnerschaft sind (20 Prozent).