Die Verantwortlichen von SOS-Kinderdorf machen wenige Tage vor der Landtagswahl auf die Situation bei Kindern und Jugendlichen in Kärnten aufmerksam. Gerade bei der gesundheitlichen Betreuung gebe es viel Luft nach oben. "Wir hoffen, dass unsere politischen Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen ihr Augenmerk in ihrer Arbeit und ihren Vorhaben auch und vor allem auf unsere Kinder und Jugendlichen richten. Sie sind die Symptomträger einer nun schon mehrjährigen Rundumkrise und haben absolute Aufmerksamkeit nicht nur verdient, sondern dringend nötig", appelliert Gerald Stöckl, SOS-Kinderdorfleiter Kärnten, an die Politik.

Die einschlägigen Ereignisse der vergangenen Jahre hätten noch größere Versorgungslöcher aufgerissen. Die Wartezeit auf einen Therapieplatz habe sich teilweise verdoppelt. "Ob Essstörungen, psychische Instabilität, der Anstieg von Suizid, Drogenkonsum – die Indikatoren einer massiv angekratzten Jugend sind täglich sichtbar", sagt Stöckl.

Problemfeld Schule

Ein Problemfeld seien derzeit auch die Schulen. Vier von zehn Kindern würden laut einer aktuellen Studie nicht gerne die Schule besuchen. "Wir müssen Schule gemeinsam neu denken. Wir hoffen, dass unsere Anliegen auch in den oberen Politiketagen gehört werden", sagt Stöckl. Der Ausbau von Eltern- und Kinderberatungsangeboten wäre ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.