Die Nothilfe des Roten Kreuzes nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist angelaufen, auch viele Kärntner zeigen ihre Spendenbereitschaft. "Wir möchten uns herzlich für Ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Leider können wir aktuell keine Sachspenden wie Kleider, Decken oder Medikamente entgegennehmen und nach Syrien beziehungsweise in die Türkei transportieren. Das hat mehrere Gründe, denn die Beschaffung, der Transport und die Verteilung von Hilfsgütern unter schwierigen Umständen erfordern eine sorgfältige Planung und viele Mitarbeiter", erklärt Kärntens Rot-Kreuz-Präsident.

Zunächst berücksichtigt das Rote Kreuz die Bedürfnisse, die von der betroffenen Bevölkerung geäußert werden. Werden Decken, medizinische Hilfsgüter oder etwa Hygieneprodukte gebraucht? "Unsere Kollegen und Kolleginnen vor Ort dokumentieren laufend, was genau benötigt wird und melden den Bedarf ein. So können wir konkret die notwendigen Hilfsgüter finanzieren. Im besten Fall liegen Hilfsgüter auch in Katastrophenvorsorgelagern in der Region bereit, und es müssen nur die Transporte organisiert und bezahlt werden", so Martin Pirz weiter.

Die Warenmengen, die über das Rote Kreuz und den Roten Halbmond in Krisensituationen beschafft werden, sind sehr groß, um auch möglichst viele Menschen fair und gleichzeitig mit Hilfsgütern zu erreichen, etwa mit 50.000 identischen und kulturell geeigneten Familien-Hygienepaketen, betont das Rote Kreuz. Gesammelte Sachspenden entsprechen einer wesentlich kleineren Warenmenge und müssen sortiert, gelagert, neu auf Paletten verpackt, transportiert und verteilt werden. Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und verursacht auch entsprechende Kosten.

"Jede Spende kommt an"

Pirz appelliert an die Menschen: "Wenn Sie den betroffenen Menschen helfen wollen, bitten wir Sie, die Geldspende in Betracht zu ziehen. Wir als Österreichisches Rotes Kreuz sind verpflichtet, die Spendenwidmung exakt einzuhalten und alle Spenden wirksam einzusetzen. Ihre Spende kommt auf jeden Fall bei den Betroffenen an – in diesem Fall also in der Türkei und in Syrien."

In Krisensituationen ändert sich der Bedarf oft sehr schnell und unerwartet – beispielsweise, wenn sich die Wetterbedingungen ändern. Darauf kann das Rote Kreuz mit finanziellen Mitteln flexibel reagieren und die entsprechenden Waren beschaffen. So werden auch keine Hilfsgüter verschwendet. Oft wird etwa auch einfach Benzin für Lastwagen benötigt, damit diese mit den Gütern losfahren können. Wenn es noch Geschäfte gibt, wo Waren bezogen werden können, werden Gutscheine an die Menschen verteilt, damit sie vor Ort direkt das einkaufen können, was sie gerade dringend brauchen. Das unterstützt die lokale Wirtschaft und damit eine raschere wirtschaftliche Erholung und Arbeitsplätze.