Ein neues Rekordhoch haben in Österreich die Kirchenaustritte erreicht. Im Vorjahr haben österreichweit 90.808 Personen die katholische Kirche verlassen. Auch in Kärnten stiegen die Austritte im Vergleich zum Jahr 2021 um 22 Prozent an.

Angesichts der bekannt gewordenen Kirchenstatistik ließ Constantin Staus-Rausch, Eigentümer von Schloss Grades in der Gemeinde Metnitz und Geschäftsführer der S. R. Monument- und Denkmal Erhaltungs GmbH, am Donnerstag mit einem Vorstoß aufhorchen. Jeder Kirchenbeitragszahler, jede Kirchenbeitragszahlerin bzw. jede Person, die regelmäßig finanzielle Beiträge an eine Glaubensgemeinschaft leistet, erhält beim Besuch von Schloss Grades einen Rabatt in der Höhe von fünf Euro. "Jene, die keine finanziellen Beiträge an eine Glaubensgemeinschaft leisten, respektive dies nicht nachweisen können oder wollen, zahlen den vollen Eintrittspreis von 14 Euro", schreibt Staus-Rausch in einem Schreiben, das er auf Facebook gepostet hat. Er sehe das nicht als Strafe für Ausgetretene: "Wer Glaubensgemeinschaften unterstützt, soll auch etwas davon haben."

Was soll nun vorgelegt werden? "Ein Auszug über die Einzahlung", sagt Staus-Rausch, der im gleichen Zug einräumt: "Es muss keiner etwas vorlegen. Ich glaube das auch so." Jene, die der Kirche den Rücken gekehrt haben, seien von ihrem Schritt überzeugt, so Staus-Rausch.

Die Glaubensgemeinschaften, die katholische Kirche im Speziellen, seien die bedeutendsten Bewahrer materieller und immaterieller Kulturgüter weltweit, so Staus-Rausch. Es sei ihm daher ein großes Anliegen, diese zu unterstützen. Staus-Rausch habe österreichweit auch bereits Nachahmer gefunden, wie er sagt. Es soll eine gemeinsame Initiative geben.

Der Vorstoß wird auf Facebook bereits kontrovers diskutiert. Staus-Rausch habe auch schon telefonisch und per E-Mail kritische Rückmeldungen bekommen. "Nicht ein einziger von denen war bislang je im Schloss", sagt er.