Es ist eine österreichweite Aufmerksamkeit, auf die das Land Kärnten gerne verzichten würde. Nach dem verheerenden Hackerangriff im Mai dieses Jahres nahmen Cyberkriminelle am Montag erneut die IT-Systeme des Landes ins Visier.
Überlastungsangriffe
Unbekannte Täter starteten Überlastungsangriffe auf die IT. Doch diesmal ist es, im Unterschied zum Frühjahr, nur bei Versuchen geblieben, wie Gerd Kurath, Chef des Landespressedienstes erklärt: "Von unserem Internetserviceprovider stehen Abwehrmaßnahmen zur Verfügung", so Kurath. Mit diesen sei erkennbar, dass es Zugriffspitzen gebe. "Der Traffic wird von diesem Filter umgeleitet, die Angriffe kommen erst gar nicht durch. Es wird die Internetserviceleitung angegriffen, nicht die Hardware oder tatsächlich interne Systeme", so Kurath.
Eine (harmlose) Folge: Der Internetverkehr im Amt der Kärntner Landesregierung war beeinflusst. Laut Provider sei am Montag zwischen 7.30 und 8 Uhr eine Überlastungsspitze bei der Internetverbindung aufgetreten. Diese sei, so Kurath, zu zirka 80 Prozent ausgelastet gewesen. "Die Überlastungsangriffe kommen nach Auskunft unseres Providers in Wellen und dauern mehrere Minuten", erklärt der LPD-Chef.
Abwehrbollwerk hielt
Hinter dem Abwehrsystem des Providers gibt es weitere Vorkehrungen, um Schaden vom Land abzuhalten. "Sollten die Überlastungsangriffe nicht erkannt werden, würden sie spätestens auf unserer Firewall blockiert werden", sagt Kurath. "Wobei es keine Indizien dafür gibt, dass der Provider nicht erfolgreich wäre."
Wer für den jüngsten Hackerangriff verantwortlich ist, ist noch offen. "Wir sind mit der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtensicherheit in Kontakt", sagt Kurath. "Auch wenn kein Schaden entstanden ist, wird die Attacke zur Anzeige gebracht." Denn schon der Angriffsversuche entspreche dem Offizialprinzip einer Funktionsstörung eines Computersystems.
Noch mehr Angriffe
Kärnten war in den vergangenen Tagen nicht das einzige Hacker-Opfer. Auch IT-Systeme des Landes Niederösterreich wurden über Überlastungsangriffen attackiert und von der Austria Presse Agentur (APA) gestohlene Daten wurden am Wochenende sogar zum Download im Darknet angeboten.