Mit 1. Jänner werden überall in Kärnten Leicht- und Metallverpackungen im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne gesammelt. Was in Klagenfurt, Villach, Völkermarkt und St. Veit schon Praxis ist, wird nun auch in Spittal, Westkärnten und dem Lavanttal üblich. In den drei Letztgenannten werden Metallverpackungen noch in blauen Behältern an Sammelstellen entsorgt. Die Abfallwirtschaftsverbände (AWV) Kärntens, das Verpackungssammelsystem – Altstoff Recycling Austria (ARA) und Interzero haben mit den politischen Verantwortlichen in Kärnten jahrelang an der Vereinheitlichung gearbeitet und erwarten sich eine 20-prozentige Sammelsteigerung bei Kunststoffverpackungen und damit eine Verdoppelung der Recycling-Quote von aktuell unter 30 auf mehr als 50 Prozent. "Möglich machen das auch technische Entwicklungen", sagt Hans Baumgartner von ARA: "Unterschiedliche Verpackungen werden heute von den Sortierungsanlagen erkannt und automatisch getrennt".

Künftig werden in ganz Kärnten Leicht- und Metallverpackungen in der Gelben Tonnen oder im Gelben Sack gesammelt
Künftig werden in ganz Kärnten Leicht- und Metallverpackungen in der Gelben Tonnen oder im Gelben Sack gesammelt © KK/Helge Bauer

CO₂-Einsparung

"Ein einfaches, gutes und leicht verständliches Sammelsystem wird uns helfen, die EU-Vorgabe für 2030 zu schaffen und eine Recyclingquote von 50 Prozent zu erreichen", sagt Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) und verdeutlicht, welche Bedeutung die Abfallwirtschaft für den Klimaschutz hat. "Von 2005 bis 2020 ist es gelungen, in Kärnten 22 Prozent der CO₂-Emissionen einzusparen, 43 Prozent davon verdanken wir der Verbesserung der Abfallwirtschaft", so Schaar. Villachs Bürgermeister, Geschäftsführer des Kärntner Zusammenschlusses der Abfallwirtschaftsverbände (AWV) und Vorsitzender des AWV-Villach Günther Albel (SPÖ) freut sich, dass mit jeder Tonne recycelten Aluminium drei bis fünf Tonnen CO₂ eingespart werden: "Außerdem sind recycelte Kunststoffabfälle wertvolle Rohstoffe und mittlerweile unerlässlich für die Industrie". Für die Klagenfurter Stadträtin und Vorsitzende des AWV-Klagenfurt, Sandra Wassermann (FPÖ), wird mit der Umstellung vor allem eines geschafft: "Wir werden mittelfristig eine Entlastung beim Restmüll erreichen und dort auch die Abholintervalle senken können, was wiederum Budget und Umwelt entlasten wird."

Kinder als Botschafter

Für Wassermann und Hans Baumgartner (ARA-Geschäftsführer Ö-Süd) beginnt Mülltrennung daheim und das umgestellte System wird es jedem erleichtern und die Aufklärung vereinfachen. Entsorgungsberater sind seit Jahren auch in Schulen unterwegs, die unterschiedlichen Mülltrennungssysteme machten eine einfache Aufklärung unmöglich. Immer wieder haben Kinder aufgezeigt, sagt Baumgartner: "Bei uns ist das aber anders. Kinder sind die besten Botschafter für Nachhaltigkeit, die wir haben, sind die verwirrt, dann können sie auch nicht ihre Eltern motivieren den Müll richtig zu trennen."

Mit der Umstellung wird Mülltrennen kinderleicht, sagt Andreas Pertl, Geschäftsführer Verpackungskoordinierungsstelle GmbH (VKS): "Jede Kunststoff- und Metallverpackung kann in die Gelbe Tonne und den Gelben Sack. Das einzig Wichtige ist, dass die Behältnisse (etwa Putzmittel und Haarsprays) geleert sind. Gewaschen müssen sie natürlich nicht werden." Weitere Information zur richtigen Müllentsorgung gibt es auch auf der Homepage "Österreich-Sammelt".