Hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Husten, Unwohlsein, gelegentlich Hautausschlag oder kleine Bläschen, die an unterschiedlichen Körperstellen auftreten. Affenpocken! Zu Sommerbeginn sorgte die Viruserkrankung für Schlagzeilen, Hysterie und Verunsicherung, weil Experten eine Epidemie befürchteten.

Rund 27.000 Fälle wurden inzwischen in den USA registriert, 25.000 in Europa. Und in Kärnten? Zwei! Das war im August. Ein Wien-Rückkehrer (25) aus dem Bezirk St. Veit ist inzwischen ebenso wohlauf wie eine zweite Person, Bezirk und Alter wurden vom Land nicht genannt. Aber auch er dürfte sich in einem anderen Bundesland angesteckt haben, hieß es am 22. August in einer Aussendung.

Unter die Haut

Drei Tage später verständigte die Landessanitätsdirektion die Ärztekammer, dass Kärnten vom Bund 140 Affenpocken-Impfdosen erhalten habe. Die Anstaltsapotheke des Klinikums Klagenfurt wurde mit der Lagerung und Abgabe der Einzeldosen beauftragt, für die Verabreichung waren die Gesundheitsämter zuständig.

60 der 140 Impfdosen wurden für postexpositionelle Impfungen reserviert, also für Personen, die engen Kontakt zu einem Infizierten haben. Hier sind zwei Dosen pro Person erforderlich. Geimpft wurde bisher eine einzige Person. 80 Dosen wurden für präexpositionelle, vorbeugende, Impfungen zur Verfügung gestellt – für Personen mit Risikoverhalten (Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern) oder Gesundheitspersonal mit einem sehr hohen Expositionsrisiko durch an Affenpocken erkrankte Personen. Diese Impfungen (ebenfalls zwei Stiche) erfolgen unter die Haut, mit dieser Methode wird weniger Impfstoff benötigt, sodass vier bis fünf Personen mit einer Dosis immunisiert werden können.

Angebot der Aidshilfe

"Für diese Impfungen bietet die Aidshilfe Kärnten ein bis zwei Termine pro Monat an, zu denen eine Anmeldung erforderlich ist. Dort wurden bisher rund 50 Personen geimpft", sagt Landessprecher Gerd Kurath. Eine Bedarfsabfrage der Aidshilfe hatte ursprünglich 500 impfwillige Personen ergeben. Vonseiten der Gesundheitsberufe gebe es derzeit gar keine Nachfrage, betont Kurath.