Am Donnerstag stellte die Bundesregierung alle Bundesländer auf der Corona-Ampel auf Orange, die zweithöchste Stufe. Alle Bundesländer? Nein, denn Kärnten und Steiermark bleiben auf Gelb eingestuft. Schaut es somit bei uns von den Zahlen her besser aus als in den orangen Bundesländern? Nun, die täglichen Neuinfektionen pendelten sich in der vergangenen Woche zwischen etwa 430 und 580 ein, einzig von Mittwoch auf Donnerstag waren es 876, tags darauf allerdings schon wieder "nur" 509 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden.

Schaut man sich jetzt aber das Abwasser-epidemiologische Monitoring in Richtung Covid an, sieht man, dass die Risikoeinstufung bei zehn von elf Kärntner Kläranlagen im roten Bereich – also jenem mit der höchsten Risikostufe drei – liegt. Die Werte der elften Kläranlage zeigen Stufe zwei (orange). Im Bundesländervergleich sieht Kärnten hier also "rot".

Wie kann das sein? "Die Abwassermessungen sind für uns ein wertvolles Tool, weil man damit quasi in die Zukunft schauen kann", sagt Gerd Kurath, Coronasprecher des Landes. Etwa eine Woche bis zehn Tage dauert es, bis man die Verbesserungen oder Verschlechterungen dann auch an den Neuinfektionen merkt. Ob das dann heißt, dass die Kärnten-Ampel in Kürze auch auf Orange oder Rot stehen könnte? "Es liegt im Bereich des Möglichen", sagt Kurath.

Ob dann auch wieder an den Coronamaßnahmen geschraubt wird, kann man jetzt nur spekulieren. Kurath: "Wir waren immer dafür, österreichweit die gleichen Regeln zu haben. Wenn Maßnahmen seitens des Bundes kommen, sind wir sowieso dabei."

Impfung "nur ein Bewertungskriterium" bei Einstellung

Was gleichzeitig mit steigenden Zahlen oft wieder zum Thema wird, sind Coronaimpfungen. 57,50 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner haben aktuell einen aktiven Impfschutz, vor ein paar Monaten lag die Zahl noch bei über 60 Prozent.

Die Impfpflicht ist gesetzlich ja derzeit vom Tisch, doch wie sieht es etwa bei Mitarbeitern in Krankenhäusern aus? "Grundsätzlich dürfen wir festhalten, dass es auch in der Kabeg keine Covid-Impfpflicht für Mitarbeiter gibt", sagt Pressesprecherin Kerstin Wrussnig und fährt fort: "Daher ist bei den Objektivierungen die Impfung beziehungsweise die Impfbereitschaft auch lediglich eines von mehreren Bewertungskriterien und keine Voraussetzung für eine Einstellung."

Die Impfquote in den Kabeg-Krankenanstalten sei dennoch hoch. "Die Impfquote über alle Berufsgruppen hinweg liegt bei 84 Prozent, bei den Ärzten wurde sogar ein Wert von 94 Prozent erreicht", so Wrussnig.

Gemäß der geltenden Covid-Verordnung des Bundes seien die Hygieneregeln, wie etwa das Tragen einer FFP2-Maske, Voraussetzung für die Dienstverrichtung im Krankenhaus. Zudem müssen sich nicht geimpfte Mitarbeiter regelmäßig testen lassen. "In jedem Krankenhaus ist dafür ein ausreichendes Testangebot vorhanden."