Am Mittwoch ging der Prozess gegen eine 31-jährige Villacherin in die zweite Runde. Sie hatte sich bereits am Tag zuvor wegen fünffachen versuchten Mordes und versuchter Brandstiftung am Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen.
Während am Dienstag Zeugen und Nachbarn ihre Sicht der Dinge geschildert hatten, wurde am Mittwoch Sachverständiger Peter Anderwald befragt, der am Tag nach der Tat vor Ort war: "Der Brandgeruch war deutlich wahrnehmbar, die Temperatur massiv spürbar. Es wundert mich, dass so wenig passiert ist bei der Menge Benzin, die verschüttet wurde." Der Angeklagten wurde zur Last gelegt, im August des Vorjahres vor der eigenen Wohnung in Villach, in der sich deren Ehemann und die vier Kinder befanden, Feuer gelegt zu haben.
Zum Einsatz kamen damals auch eigene Schüttspurhunde, die verschüttetes Benzin am Boden riechen können. So wollte man herausfinden, an welcher Stelle das meiste Benzin ausgegossen worden war. Der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus.
14 Jahre Haft
Vor der Urteilsfindung richtete Staatsanwältin Daniela Zupanc ihre Worte nochmals an die Geschworenen: "Das Erlebte rechtfertigt noch lange nicht, jemanden zu töten. Alles war geplant. Darüber hinaus hatte sie in Kauf genommen, dass ihre Kinder dabei sterben könnten."
Nach reiflichen Überlegungen der Geschworenen verkündete Richterin Michaela Sanin am Mittwoch das Urteil: 14 Jahre Freiheitsstrafe. Vonseiten der Staatsanwaltschaft gab es keine Erklärung, das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig. Mildernd ausgewirkt haben sich ihr bisher ordentlich geführtes Leben, die Herabsenkung der Zurechnungsfähigkeit, dass es sich dabei "nur" um einen Versuch handelte, ihr Geständnis sowie die eigenen Verletzungen, die sich die Angeklagte bei der Brandlegung zugezogen hatte. Sie erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Angesichts des Urteils erbat die Angeklagte um eine dreitägige Bedenkzeit.