Trotz ihrer stolzen 87 und 90 Jahre ließen es sich Gertrude Wriesnig und Johanna Galauz am Donnerstag nicht nehmen und mischten sich zum ersten Mal überhaupt in ihrem Leben unter das Demonstrationsvolk. Vor dem Klagenfurter Stadttheater ließen laut Polizei etwa 300 Menschen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich ihrem Unmut über die aktuelle Situation mit Sirenen und Trillerpfeifen freien Lauf. Zu Recht, wie die zwei Demo-Neulinge finden. "Wenn das so weitergeht, werden in Zukunft Roboter die Pflege übernehmen. Die Jugend muss mit ihrer Arbeit Geld verdienen können", erzählt Wriesnig, die wegen einer Hüftoperation im Rollstuhl sitzt. "Es kann ja wirklich nicht sein, dass man für die Ausbildung sogar zahlen muss", zeigt sie sich entsetzt. Galauz schlägt in dieselbe Kerbe und meint: "Das gesamt Umfeld im Pflegebereich muss sich ändern. Wenn die Bezahlung nicht stimmt, macht die Arbeit ja niemand mehr."