Als Experte für Geheim- und Nachrichtendienste: Ist Stephan Tauschitz als Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), der in der Vergangenheit als ÖVP-Politiker beim Ulrichsbergtreffen vor Rechtsextremen und Neonazis Grußworte gesprochen hat, noch tragbar?
SIEGFRIED BEER: Man weiß: Tauschitz kommt aus der Politik und er ist schon jahrelang im BVT tätig. Man kann ihn also als Nachrichtendienstler bewerten. Man muss annehmen, dass jemand ordentlich gearbeitet hat, wenn er nach Jahren zum Leiter des Landesdienstes aufsteigt. Und man weiß, dass die neue DSN-Führung (Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst, seit 1. Dezember 2021, als Nachfolge des BVT, Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Anm.) sensibilisiert ist, wen sie anstellt, wer Karriere macht. Doch das Neue läuft noch nicht lange. Es ist zu früh, um herauszukriegen, ob das gelingt, was man sich vorgenommen hat.