So etwas haben Josef Fercher und Josef Obergantschnig noch nicht erlebt! Die beiden Mitarbeiter der Straßenmeisterei Winklern konnten am Montag einen verunglückten Autofahrer retten. In der Früh waren die beiden gerade auf ihrer alltäglichen Kontrollfahrt unterwegs. In einer Kurve an der Großglockner Straße fiel ihnen auf, dass eine Straßenleiteinrichtung beschädigt war. Sonst war nichts zu sehen. Den beiden ließ das keine Ruhe, sie hielten Nachschau.

„Wir haben dann ein Auto in der Schlucht entdeckt“, schildern die beiden. Fercher setzte sofort einen Notruf ab. Gemeinsam mit seinem Kollegen begab er sich zum Unfallauto. Fercher: „Das Wrack war total deformiert. Wir haben dann gerufen, ob da jemand ist. Plötzlich hörten wir Klopfzeichen und ein Stöhnen.“ Kurze Zeit später traf auch schon die Feuerwehr am Unfallort ein. Im Einsatz standen Kräfte der Feuerwehren Winklern, Reintal, Lainach und Stall. Die Feuerwehrleute konnten den Unfalllenker aus dem Wrack bergen.

Fercher (links) und Obergantschnig setzten den Notruf ab
Fercher (links) und Obergantschnig setzten den Notruf ab © Privat

20 Meter durch Luft geschleudert

Zwei Stunden lang hatte der 59-jährige Osttiroler auf Hilfe warten müssen, konnte sich nicht selbst aus dem Unfallauto befreien. Gegen 6 Uhr in der Früh war er mit seinem Pick-up auf der Großglockner Straße von Lienz kommend in Richtung Winklern unterwegs gewesen. Aus bisher unbekannter Ursache kam der Wagen plötzlich von der Fahrbahn ab. Das Auto wurde daraufhin laut Polizei 20 Meter durch die Luft geschleudert, schlug auf der Leitschiene auf und stürzte circa 30 Meter über steiles Gelände in ein Bachbett ab. Dort kam der Pick-up auf dem Dach liegend zum Stillstand.

Der Schwerverletzte schaffte es nicht, sich selbst zu befreien. Nach der Bergung musste der Osttiroler vom C7 mittels Seil aus der Schlucht geholt werden. Der Hubschrauber flog den 59-Jährigen anschließend ins Klinikum nach Klagenfurt. „Wir hoffen, dass es dem Mann gut geht und sind einfach froh, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein“, so Fercher und Obergantschnig.