"Mein Nachbar hat heuer extra die Schafe nicht mehr auf die Alm aufgetrieben, weil dort Wolf und Bär unterwegs sind. Und jetzt werden direkt neben seinem Haus zwei Schafe gerissen. Was sollen wir denn da noch tun?", fragt sich Florian Tschinderle aus Göriach, ehemaliger Bürgermeister von Hohenthurn. Auch bei ihm daheim wurde ein Schaf gerissen, mitten im Ort, nur etwa 20 Meter vom Wohnhaus entfernt: "Die Leute sind verängstigt. Man hat ein komisches Gefühl, vor allem abends in der Dämmerung, wir haben Angst um die Kinder."
Er selbst habe heuer die Schafe auf die Alm getrieben - als letzter im Ort. Ein Schaf sei verschwunden. Ob es sich um einen Wolfs- oder Bärenriss handelte, wisse er nicht. Diesmal geht er aber von einem Wolfsriss aus. Er will den Vorfall unbedingt publik machen, um die Menschen wachzurütteln: "So schön der Wolf auch ist, er passt nicht hierher, hat hier keinen Platz. Es gibt 100.000 Wölfe, er ist nicht gefährdet. Warum soll man ihn dann hier ansiedeln?"