Billard-Ausnahmekönnerin und Dancing-Star Jasmin Ouschan, Infineon-Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka und zahlreiche weitere Personen aus dem öffentlichen Leben in Kärnten machen ab sofort Werbung für die Corona-Impfung. Die Landesregierung präsentierte am Mittwoch eine neue Kampagne, mit der man bis zu 60.000 noch ungeimpfte Personen zur Immunisierung bewegen möchte. Für Inserate und Online-Schaltungen sind 100.000 Euro budgetiert.
Vorerst rund 30 Sujets - die Beteiligung von mehreren weiteren Personen war noch offen - werden ab sofort vor allem online affichiert. Unter dem Hashtag #jetztimpfen mit dabei sind etwa Aron Stiehl, Intendant des Stadttheaters Klagenfurt, Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber, Ärzte, zwei Spieler des Eishockey-Clubs VSV sowie zahlreiche Vertreter von Einsatzorganisationen, wie Rotem Kreuz, Bergrettung, Feuerwehr und Rettungshundebrigade.
Mit der neuen Kampagne will man die Impfquote vor allem in den jüngeren Bevölkerungsschichten heben, weshalb man auch bereits zwei TikTok-Influencer an Bord hat. "martyaustria", der auf der Plattform 297.000 Follower hat, begründete sein Engagement bei der Präsentation am Mittwoch vor allem mit persönlichen Erfahrungen mit der Pandemie: "Ich habe meinen Vater verloren." Zur Pandemie-Bekämpfung könne jeder etwas beitragen: "Ich möchte mit meiner Reichweite dazu beitragen."
Konfrontation mit Impfgegnern
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte, dass sich die Testimonials unentgeltlich zur Verfügung stellen würden: "Ich weiß, dass einzelne damit rechnen, von Impfgegnern da und dort kritisiert zu werden. Umso mehr spricht ihre Bereitschaft, sich für das Wohl der Menschen einzusetzen, für die Verbundenheit zum Land Kärnten." Wie Kaiser sagte, habe es bei der Suche nach Testimonials auch einige Absagen gegeben: "Man wollte nicht unbedingt ins Gerede kommen, andere haben gesagt, sie hätten konzentrierte Jobs, in denen sie keine zusätzlichen Belastungen und Diskussionen auf sich nehmen wollten." Mit Hilfe der Kampagne wolle man zusätzlich noch 55.000 bis 60.000 weitere Personen dazu bewegen, sich impfen zu lassen - damit wäre man, was die Durchimpfung angeht, in einer "guten Position".
Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) verwies auf Berechnungen, nach denen die Impfung bis Ende Juli 2200 Todesfälle in Österreich verhindert habe: "Das hätte jeden treffen können." Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) verband ihren Appell mit ihrer Erfahrung als Ärztin: "Impfen wirkt." Das zeige auch der Blick auf die Intensivstationen: Von sieben Coronapatienten, die mit Stand Mittwoch in Kärnten auf Intensivstationen behandelt werden mussten, sei kein einziger geimpft.