Rund 60 Einsatzmeldungen verzeichnete die Landesalarm- und Warnzentrale am Freitag bis Mitternacht. Der Rest der Nacht verlief relativ ruhig. In der Gemeinde Weitensfeld stehen seit Tagesanbruch dutzende Feuerwehrleute im Einsatz, um nach Vermurungen und kleineren Überschwemmungen Unwetterschäden zu beseitigen. "Im heurigen Jahr ist es für uns der erste Unwettereinsatz. Die Schäden halten sich in Grenzen. Dennoch gilt es vor allem den Schlamm von kleinen Nebenstraßen zu beseitigen, bevor dieser austrocknet und hart wie Beton wird", sagt Gemeindefeuerwehrkommandant Fritz Gruber. Nur mit einer kurzen Unterbrechung arbeiten seine Kameradinnen und Kameraden seit Freitag Abend an der Beseitigung der Unwetterfolgen. "Die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen kann nicht hoch genug eingeschätzt und gelobt werden", so Gruber.

Im Lavanttal war unter anderem die Gemeinde St. Andrä von den Unwettern schwer betroffen. In der Ortschaft St. Ulrich wurde der Hof der Volksschule verschlammt. Bei einem Gemeinde-Wohnblock rund 200 Meter von der Volsschule entfernt drangen Wassermassen in das Kellergeschoss ein. Ein älteres Ehepaar musste von den Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht werden. Mit den Nerven am Ende wurden die Eheleute von Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams betreut und vorübergehend bei Verwandten untergebracht.

"Die Wohnung ist derzeit nicht benützbar. Das Wasser stand fast bis zur Decke", schildert der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eitweg, Markus Pucher. Er hat den größten technischen Einsatz in der 90-jährigen Geschichte seiner Wehr koordiniert. "Die Sirene ist am Freitag um 16.45 Uhr losgegangen. Rund 90 Feuerwehrleute von sieben Wehren haben bis Samstag 1.30 Uhr durchgearbeitet", sagt Pucher. Nach nur vier Stunden Schlaf sind die Eitweger Feuerwehrmänner seit Samstag 6 Uhr Früh wieder auf den Beinen. Der völlig verschlammte Hof der Volksschule St. Ulrich konnte bereits vollständig gereinigt werden. "Der Schulbetrieb geht Montag normal weiter", betont Pucher.

Für die heutigen Nachmittagsstunden schließen Meteorologen punktuell Gewitter nicht aus. Eine flächendeckende Gefahr von schweren Unwettern bestehe aber vorerst nicht, heißt es aus den Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Keine Ruhepause

Die Schäden der jüngsten Unwetter vom Donnerstag waren noch nicht aufgearbeitet, schon ging es Freitagabend wieder los: Im Lavanttal setzten gegen 16 Uhr heftige Regenfälle ein. Auf dem Reinsberg in Reichenfels sind mehrere Muren abgegangen und Bäume umgestürzt. "Kurzzeitig war die Reinsbergstraße wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Diese konnte mit einem Bagger wieder freigemacht werden", sagt Einsatzleiter Alex Steinkellner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Reichenfels. An die 80 Kameraden von vier Feuerwehren standen dort im Einsatz. Zahlreiche Keller in Reichenfels wurden überflutet.

Kulturhaus überflutet

Unwetteralarm gab es auch im Görtschitztal. Dort heulten Freitag gegen 18.30 Uhr wieder die Sirenen. "Im Gemeindegebiet von Klein St. Paul kam es zu Murenabgängen, Keller stehen unter Wasser", hieß es von der Landesalarm- und Warnzentrale (Lawz). Dort hat es auch heftig gehagelt. "Starke Unwetter haben für Überschwemmungen und überflutete Keller gesorgt", berichtet die FF St. Walburgen auf ihrer Facebook-Seite. Auch das Kulturhaus wurde wieder überflutet.Mit im Einsatz standen die Feuerwehren Eberstein, Kl. St. Paul und  Wieting sowie die Straßenmeisterei Eberstein.

Fladnitzweg wegen Gefahr gesperrt

Im Bereich des Burgweges wurde die dortige Gleisanlage vom Geröll verlegt. Am Fladnitzweg stürzten mehrere Bäume, aufgrund des aufgeweichten Bodens um. Die Aufräumarbeiten in diesem Bereich mussten eingestellt werden, weil weitere Bäume umzustürzen drohten. Die Straße wurde für sämtliche Benutzer gesperrt.

Die Antenne Kärnten postete ein Handy-Video vom Hagel in Klein St. Paul:

Hier Fotos von den Unwettern Freitagabend im Lavanttal und in Klein St. Paul:

Hier die Bilder von den heftigen Unwettern am Donnerstagabend und den Aufräumarbeiten danach: