Tragisches Ende einer Bergtour auf dem Großglockner: Ein 62-jähriger Irschner stürzte bereits am Donnerstag ab, wurde aber erst Freitagfrüh gefunden.
Der erfahrene Bergsteiger brach gegen fünf Uhr alleine zu einer Bergtour auf den Großglockner auf. „Nachdem er nicht nach Hause kam, alarmierte seine Frau dessen Bruder. Dieser erstattete gegen 20.30 Uhr Anzeige“, sagt Klaus Hanser vom Bezirkspolizeikommando Lienz. „Der Polizeihubschrauber Libelle Tirol führte einen Suchflug im Bereich der Glocknerwand durch. Nach Einbruch der Dunkelheit war der Salzburger Hubschrauber mit Wärmebildkamera im Einsatz. Jedoch ohne Erfolg.“
Auffälligen Rucksack gesehen
Noch vor Beginn der neuerlichen Suchaktion Freitag früh meldete ein Bergführer vor sechs Uhr, dass er unterhalb der Grögerrinne „etwas sehe“. Hanser: „Der Bergführer, der als Mitglied der Bergrettung Kals von der Suchaktion wusste, hat den auffälligen Rucksack des vermissten Bergsteigers entdeckt.“ Daraufhin flog der Notarzthubschrauber zur Stelle zwischen Glocknerwand und Glockner. Die Helfer konnten jedoch nur mehr den Tod des Bergsteigers feststellen.
Leichnam geborgen
Der Leichnam wurde von Alpinpolizisten auf einer Seehöhe von 3330 Meter – unterhalb der sogenannten Draschrinne – geborgen und mit dem Polizeihubschrauber ins Tal gebracht. „Die Erhebungen ergaben, dass der Verunglückte entweder beim Begehen des Grates oder beim Versuch, im Bereich der Grögerrinne abzusteigen, rund 250 bis 300 Meter abgestürzt sein dürfte“, sagt Hanser.
Julia Baumgartner