Das Kooperationsprojekt "Helfen Ist Positiv" der Stadtmission Nürnberg und der Aids-Beratung Mittelfranken in Deutschland sowie das Projekt "Frauenleben positiv" der Aids-Hilfe Kärnten sind am Freitag im Rahmen des Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses in Salzburg mit dem HIV-Community-Preis ausgezeichnet worden.

23 Initiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten sich im dritten Ausschreibungsjahr um den HIV-Community-Preis beworben. Ausgezeichnet mit dem ersten Preis und 8000 Euro Preisgeld wurden die Stadtmission Nürnberg und die Aids-Beratung Mittelfranken in Deutschland für ihr Kooperationsprojekt "Helfen ist Positiv". Viele HIV-positive Geflüchtete kommen aus Ländern mit massiver HIV-bezogener Stigmatisierung und scheuen sich aus Angst vor Diskriminierung, ihre Infektion offenzulegen. Im Rahmen der Initiative arbeiten muttersprachliche Helfer in der Prävention und Aufklärung der Asylsuchenden in Sachen Immunschwächekrankheit. Die Präventionsaktionen finden aktuell in 17 verschiedenen Sprachen in Aufnahmeeinrichtungen und Unterkünften für Asylsuchende, in Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, bei Veranstaltungen verschiedener Sprach-Communitys sowie in aufsuchender Arbeit bei Sexarbeiterinnen und Drogengebrauchenden statt.

Zweiter Platz für Kärnten

Die Aids-Hilfe Kärnten wurde für ihr Projekt "Frauenleben positiv" mit dem zweiten Platz und 4000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Eine vor kurzem durchgeführte Studie zu den Lebensumständen HIV-positiver Frauen in dem Bundesland hat eine massive Häufung von schweren bis mittelgradigen Depressionen sowie eine deutlich geringere Lebenszufriedenheit festgestellt. Während für Männer, die mit Männern Sex haben (MSM-Community) spezifische Angebote vorhanden sind, fehlen für Frauen insbesondere in ländlichen Regionen oft Möglichkeiten, sich mit anderen betroffenen Frauen auszutauschen.

Hier setzt das Projekt der AIDS-Hilfe Kärnten an. "Das Projekt hat uns vor allem deshalb überzeugt, weil es diesen isoliert lebenden Frauen Gelegenheit bietet, sich regelmäßig zu treffen und zu vernetzen. Die angeleitete Selbsthilfegruppe kombiniert mit einem Beschäftigungsprojekt etabliert ein Buddy-System ausschließlich für Frauen - etwas, das für MSM heute Standard ist, was für Frauen aber bisher nicht gezielt umgesetzt worden ist", begründete Juror Marcel Dams die Preisvergabe.