Bereits in den Morgenstunden findet Donnerstag die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Land, Städte- und Gemeindebund als Zahler auf der einen Seite und den Personalvertretern der fünf Kabeg-Spitäler auf der anderen Seite statt. 100 zusätzliche Dienstposten für den Pflegebereich sind vom Land bereits zugesagt, bei den geforderten Gehaltserhöhungen spießt es sich weiterhin. Erschwerend dabei: Zentralbetriebsrat Arnold Auer muss nach Ablehnung des Landesangebots wie seiner Kompromissvariante durch die Betriebsversammlungen der Spitäler mit „null Spielraum“ in die Verhandlungen gehen. Also mit der ursprünglichen Maximalforderung nach 200 bzw. 100 Euro brutto pro Monat mehr für diplomierten Kräfte bzw. Pflegeassistenten. 150/75 Euro bot Landeshauptmann und Personalreferent Peter Kaiser. Das wurde einstimmig abgelehnt. „Benzin ins Feuer gießen“ wolle er nicht, gibt sich Auer jetzt vorsichtig. Für den angedrohten Streik des Pflegepersonals, 3500 sind es an allen fünf Spitälern, wurde noch kein Termin fixiert. „Wir warten die Donnerstag-Runde ab“, so Auer. Ohne Lösung würde die Situation in den Spitälern jedenfalls „dramatisch“, warnt er. Die Emotionen seien jetzt schon hoch.

Pflegeheime im Gespräch

Eine Fortsetzung der Verhandlungen soll es auf anderer Pflege-Ebene geben. Im Vorstand des Gemeindebundes (die Kommunen sind 50-Prozent-Mitzahler) gab es in der Vorwoche keine Mehrheit für die neue Heimverordnung, die mehr Personal in Kärntens Pflegeheime bewirken würde. Das Land mit Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) kann und will die Kosten von 5,8 Millionen Euro nicht alleine tragen. Prettner hat bei Gemeindebund-Chef Peter Stauber bereits wegen eines weiteren Gesprächtermins angefragt, der rasch erfolgen soll. Das Thema ist also noch nicht abgehakt.

Fehlende SPÖ-Stimme

Bemerkenswert war das Votum im Gemeindevorstand: Dort sitzen generell sieben SPÖ-Bürgermeister, fünf von der ÖVP und drei von der FPÖ. Die Abstimmung diesmal ging 6 zu 6 aus. Wäre Jakob Strauß als siebenter SPÖ-ler nicht verhindert gewesen, hätte es eine (rote) Mehrheit für die neue Heimverordnung gegeben, bei Fehlen der zwei ÖVP-Vertreter. Spekulationen, dass alles ein abgekartetes Spiel gewesen sei, weist Stauber entschieden zurück.