30 Meter lang und sieben Meter breit: Das sind die Maße jenes Yacht-Rumpfes, der seit knapp drei Wochen auf dem Autobahnparkplatz zwischen Grafenstein und Völkermarkt "rastet". "Der Zwischenstopp war im Voraus geplant und ist behördlich genehmigt. Sowohl Asfinag als auch Polizei waren im Vorfeld informiert", sagt Eduard Zabrocki von einem Tiroler Spezial-Transportunternehmen.
Seit 20 Jahren schon arbeitet der Tiroler in der Branche. Dass eine so große, wertvolle Fracht für Wochen auf einem Autobahnparkplatz zwischengelagert werde, komme so gut wie nie vor. "Das ist eher die Ausnahme, es ging aber nicht anders", sagt Zabrocki. Sein Team hat den Rumpf der späteren Luxus-Yacht in Polen abgeholt. "Wir mussten so früh starten, da wir ansonsten aufgrund einer Baustelle in Wien den Transport erst im Oktober durchführen hätten können. Der Eigentümer nahm den baustellenbedingten Zwischenstopp auf der Südautobahn in Klagenfurt aber in Kauf", erklärt Zabrocki.
Zentimeterarbeit
Insgesamt stehen vier Männer im Einsatz, um die Riesenyacht heil nach Livorno zu bringen, wo das Luxus-Schiff fertig gebaut wird. Läuft alles nach Plan sind die Bauarbeiten auf der A 2 am Samstag abgeschlossen. "Dann können wir den Transport nach Italien Sonntagnacht fortsetzen", sagt Zabrocki. Die wohl größte Herausforderung ist die Breite des Rumpfs. Vor allem im Tunnel ist Zentimeterarbeit und viel Geduld gefragt.
"Wäre der Rumpf nur ein paar Zentimeter breiter, würden wir durch keinen Tunnel mehr passen", sagt der Unternehmer, der mit Extrem-Transporten schon so seine Erfahrungen hat. Sein bisher schwerster Sondertransport liegt erst zwei Jahre zurück. Damals wurde ein 59 Meter langer, 364 Tonnen schwerer Reaktor für die Düngemittel-Erzeugung von Steinhaus zum Linzer Hafen gebracht. Gezogen und geschoben wurde das 364 Tonnen schwere Ungetüm auf einem 24-achsigen Auflieger mit 192 Reifen von zwei je 612 PS starken Zugmaschinen.
Kerstin Oberlechner