"Ich saß im Büro und erledigte Schreibarbeiten. Plötzlich hörte ich einen lauten Knall und sah aus dem rund 50 Meter entfernten Wirtschaftsgebäude Rauch aufsteigen." So schildert Skilegende Erik Schinegger den Ausbruch eines Brandes am Freitag kurz nach 10 Uhr auf seinem Gehöft in Agsdorf, Gemeinde St. Urban. Als erster entdeckt hat den Brand ein Neffe Schineggers. Dieser alarmierte über Handynotruf Feuerwehren.
Schinegger eilte mit Familienmitgliedern und Nachbarn zum Brandobjekt. "Die Rauchsäule stieg meterhoch auf, die Flammen schlugen uns entgegen. Ich habe noch versucht, ein Auto aus dem Gebäude zu fahren. Ziegel barsten, es hat gekracht. Unsere Versuche, noch etwas aus dem Wirtschaftsgebäude zu holen, mussten wir aufgeben. Es war einfach viel zu gefährlich."
Feuer am Gehöft von Skilegende Erik Schinegger
Nach rund vier Stunden konnten die Feuerwehren "Brand aus" geben. Einsatzleiter Friedrich Nusser: "Es ist uns gelungen, das Übergreifen der Flammen auf drei Nebengebäude zu verhindern." Das Wirtschaftsgebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Verbrannt sind unter anderem der legendäre "Tabaluga"-Kinderskischulzug, Ski-Doo, Ski, Skischuhe und vieles mehr. Der Schaden, so hofft Schinegger, werde von den Versicherungen gedeckt werden. Dieser dürfte sich auf über 200.000 Euro belaufen.
Das bewegte Leben von Schinegger (68) wird derzeit von Regisseur Reinhold Bilgeri verfilmt. Schinegger betreut eine Skischule auf der Simonhöhe. Als Erika Schinegger holte der Ex-Rennläufer 1966 WM-Abfahrt-Gold.
Am Samstag wollte der 68-Jährige nach der anstrengenden Wintersaison in den Urlaub fliegen. "Jetzt gilt es, die neue Situation zu bewältigen", lässt Schinegger auch in den für ihn so schweren Stunden wieder leichten Optimismus in Richtung "es muss weitergehen" versprühen. Entdeckt wurde das Feuer von einem Neffen des Hofbesitzers.