"Er hat Unternehmen zur Lieferung von teuren Autos veranlasst. Da der Kaufpreis aber nicht, oder nicht voll entrichtet wurde, ist ein beträchtlicher Schaden entstanden", so Staatsanwältin Johanna Schunn. Wortreich verteidigte sich der 60-Jährige zur Betrugsanklage. "Das Schlamassel ist nur entstanden, weil die Finanz einen unberechtigten Konkursantrag gestellt hat", sagte der Mann.
Nach der Reihe wurde der Mann zu den angeklagten Autohandelsgeschäften befragt - dabei ging es unter anderem um Autos der Marken Lamborghini, Ferrari und Porsche. Der Angeklagte hatte die Vermittlung von Luxusautos versprochen - die Anzahlungen von Kunden hatte er wegen "finanzieller Notsituationen" aber verwendet, um alte Finanzlöcher zu stopfen, bis schließlich der Konkurs eröffnet wurde. "Ich schäme mich dafür, es tut mir leid. Ich würde alles tun, um das ungeschehen zu machen", sagte der 60-Jährige.
Laut Anklage haben er und seine Geschäftspartnerin sechs Unternehmen gegründet. In fünf Jahren wurden über Treuhandkonstruktionen Gesellschaften aufgebaut, die wirtschaftlich und finanziell miteinander verbunden waren. "Die Angeklagten haben Bestandteile der Unternehmen beiseitegeschafft und Zahlungen über die Gesellschaften abgewickelt, um Engpässe zu überbrücken. Die beiden haben sich ungerechtfertigte Einnahmen verschafft und Gläubiger geschädigt", sagte Staatsanwältin Schunn.
Die Frau bekannte sich vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Dietmar Wassertheurer nicht schuldig. Wie ihr Verteidiger sagte, habe es zwar Privatentnahmen gegeben, "so wie es in Unternehmen üblich ist". Dem gegenüber seien aber höhere Zahlungen gestanden: "Von einer Verheimlichung oder Beseitigung von Vermögen kann nicht die Rede sein."
Für den Nachmittag war die Befragung einer Reihe von Zeugen geplant, ob es am Dienstag ein Urteil geben würde, war vorerst unklar.