Er machte einen Spaziergang - wie so oft. Doch als der 91-jährige Mann aus Lienz am Freitagnachmittag nach einer Stunde nicht nach Hause kam, erstattete seine Frau Anzeige bei der Polizei. Daraufhin wurde eine Suchaktion gestartet: Bergrettung Lienz, Freiwilligen Feuerwehr Lienz und Beamte der Alpinpolizei waren im Einsatz.
Doch von dem 91-Jährigem fehlte jede Spur. Gegen 18.30 Uhr ging plötzlich eine Anzeige bei der Polizei ein, wonach ein Mann von einem Triebwagen der ÖBB erfasst wurde. Bald war klar: Bei dem Verletzten handelte es sich um den vermissten 91-Jährigen. Der Mann war im Bereich eines beschrankten Bahnüberganges am Bahnhof Dölsach vom Triebwagen erwischt und nach rechts weggeschleudert worden. Nach Angaben des Lokführers soll sich der Mann auf dem Bahngleis befunden haben. Trotz Abgabe von Warnsignalen konnte der 91-Jährige nicht mehr rechtzeitig ausweichen.
„Der Mann dürfte verwirrt gewesen sein. Er nimmt normalerweise immer dieselbe Strecke, wenn er spazieren geht und ist nach einer Stunde wieder daheim. Aber diesmal ging er in die falsche Richtung,“ erklärt ein Polizist. Der 91-Jährige lebt in Lienz, der Unfall mit dem Zug ereignete sich in der Gemeinde Dölsach. Demnach sei der betagte Mann etwa fünf bis sechs Kilometer weit gegangen, bevor er sich auf die Bahngleise verirrte, heißt es von der Polizei.
Der Betroffene wurde nach Erstversorgung in das Krankenhaus Lienz eingeliefert, wo er seinen schweren Verletzungen jedoch erlag.