Der Applaus für Jörg Freunschlag war vielsagend. Beim EU-Wahlkampfauftakt des BZÖ gestern Abend in Klagenfurt (eigentlich war es eine erweiterte Parteileitungssitzung) wurde die Entscheidung der Parteispitze, den ehemaligen Landtagspräsidenten zum Kärntner Spitzenkandidaten zu machen, mit großer Begeisterung untermauert.

Nagelprobe. Parteichef Uwe Scheuch legte Freunschlag und den gut 200 Funktionären eine hohe Latte. Das BZÖ soll auch bei der EU-Wahl in Kärnten Nummer eins werden. 2004 lag man mit 19 Prozent an dritter Stelle. Laufen und kämpfen, darauf schworen Scheuch, Bundesparteichef Josef Bucher, Bundesspitzenkandidat Ewald Stadler und Freunschlag die Funktionäre ein. Diese erste bundesweite Wahl nach dem Tod Jörg Haiders sei bundesweit eine Nagelprobe für das BZÖ, so Scheuch. Stadler sagte er "1000-prozentige Unterstützung aus Kärnten" zu. Weil viele EU-verdrossen seien, müsse das eigene Wählerklientel stark mobilisiert werden, appellierte Bucher.

Friedensprojekt EU. Für eine bürgernahe EU zu kämpfen, für mehr Rechte der Regionen und erneuerbare Energie, das stellte Freunschlag in den Vordergrund: "Wir müssen das Vertrauen der Bürger in dieses Friedensprojekt EU wieder herstellen." Ohne Reaktion des Publikums blieb die Begrüßung von Landeshauptmann Dörfler für den ehemals abtrünnigen Stadler: Er sei erfreut, dass Stadler jetzt bei den Bienenzüchtern gelandet sei, kokettierte er mit dessen abschätziger BZÖ-Interpretation von einst.