Wenn die ÖVP bei den EU-Wahlen am 7. Juni zulegt, sind die Kärntner Schwarzen gleich mit zwei Abge-ordneten in Straßburg vertreten. Wenn nicht, verliert mit Hubert Pirker einer der längst dienenden Abgeord-neten (mit kurzer Unterbrechung seit 1996) sein Mandat.

Platz 7 für Pirker. Wie berichtet, hat die Bundespartei am Donnerstag die ÖVP-Kandidatenliste verabschiedet. An sechster Stelle (so viele Mandatare stellt die ÖVP derzeit), ist die 30-jährige Lavanttalerin Elisabeth Köstinger gereiht. Erst auf Platz sieben folgt Pirker. Köstinger repräsentiert als Bundesobfrau der Jungbauern in der schwarzen Hierarchie den agrarischen Bereich. "Der Bauernbund ist bekannt dafür, dass man Augenmerk auf die Jugend legt", sagt die Publizistikstudentin, die zwischen elterlichem Hof in St. Paul, Klagenfurt und Wien hin und herpendelt. Worum es ihr geht? "Ich will mich vor allem in die Verhandlungen zum Agrarbudget einbringen." Auch aus Kärntner Sicht - wenngleich sie betont: "Der eigentliche Kärntner Kandidat ist Hubert Pirker." Was dieser relativiert.

Umwege. Denn streng genommen ist Pirker vom ÖAAB (ÖVP-Arbeitnehmer-Flügel) nominiert. "Beides spielt eine Rolle", sagt er. "Aber als Kärntner Kandidat allein hätte ich nie eine Chance gehabt." Seien doch auf vorderen Listenplätzen vor allem starke schwarze Länder wie Niederösterreich oder Tirol vertreten. Schon nach der letzten Wahl 2004 kam Pirker nur über Umwege - und mit Verspätung - ins EU-Parlament. Nämlich erst, als die damalige Abgeordnete und Delegationsleiterin Ursula Stenzl 2006 Wiener Bezirksvorsteherin wurde. Pirkers Resümee: "Politische Realitäten! Wie viel man arbeitet, spielt keine Rolle."