Zum dritten Mal veranstalten die Mostbarkeiten und die "Kleine Zeitung" die Apfelweinverkostung. Was hat sich seither in Sachen Kärntner Apfelwein getan?
HANS KÖSTINGER: Der Absatz steigt stetig. Ganz stark läuft mittlerweile der Ab-Hof-Verkauf. Auch der Gastronomie wird eine große Produktpalette geboten. Schön langsam hält der Apfelwein auch in den Gasthäusern Einzug.

Eine köstliche und vor allem alkoholarme Alternative zum Wein?
HANS KÖSTINGER: Eigentlich zum Bier. Das Kärntner Edelprodukt bekommt man Ab-Hof um 3,50 Euro und in den Restaurants zwischen sieben und acht Euro. Vor allem aber kann man vom Apfelwein mehr trinken, weil der Alkoholgehalt etwa die Hälfte von einem guten Wein beträgt.

Profitieren Apfelweinbauern, die bei der Verkostung Sieger geworden sind?
HANS KÖSTINGER:Die Produzenten sitzen nicht lange auf ihrem Apfelwein. Die Kunden kommen gezielt zum Hof und sind ganz neugierig auf das Siegerprodukt.

Und kaufen?
HANS KÖSTINGER:Auf alle Fälle. Und das Beste: Der Preis spielt keine Rolle mehr, wenn die Qualität stimmt.

Welche Apfelsorten lassen sich am besten zu Apfelwein verarbeiten?
HANS KÖSTINGER:Die Lavanttaler Banane ist ein besonders beliebter Apfel, schon deshalb, weil er aus unserer Gegend kommt. Aber auch aus Champagner Renette und Glockenäpfel lassen sich hervorragende Apfelweine keltern.

Hat Kärnten damit die Nase vorne?
HANS KÖSTINGER:Die Kärntner Produzenten sind zwar mittlerweile top, müssen sich aber gehörig anstrengen. Oberösterreicher und Steirer sind uns auf den Fersen.

Gibt es für die Bauern Förderungen?
HANS KÖSTINGER: Nein, aber das muss ja auch nicht immer sein. Viel wichtiger wäre uns eine Unterstützung bei einem wissenschaftlichen Projekt.

Was soll untersucht werden?
HANS KÖSTINGER: Wir würden gerne untersuchen lassen, wie sich Aromen und Geschmäcker der traditionellen Sorten von modernen unterscheiden und ob es einen Unterschied zwischen Intensiv-Obstbau und Streuobstsorten gibt. Das macht das Institut für Lebensmittelsensorik auf der TU in Graz. Die Untersuchung kostet 30.000 Euro, da würden wir dringend eine Unterstützung brauchen.