Mit seiner "bitterkomischen Totenklage" (so Jurorin Ursula März) holte sich Tilman Rammstedt (33) im Vorjahr den mit 25.000 Euro dotierten Bachmann-Preis. Sein Auszug aus dem Roman "Der Kaiser von China" hatte bei Publikum und Juroren zu Heiterkeitsausbrüchen geführt. Die Fertigstellung des Buches ließ dann auf sich warten - dreimal verschob Rammstedt den Abgabetermin, bis das Buch schließlich doch in Druck gehen konnte. Am Dienstag liest der 33-jährige, der auch als Musiker und Texter der Gruppe "Fön" gekannt wurde, in der Reihe "Kelag erlesen" aus der witzigen und bizarren Geschichte eines Enkels, der seinen Großvater eigentlich nach China begleiten hätte sollen, aber lieber das Urlaubsgeld verjubelt. Der Großvater bricht allein auf und stirbt noch im Westerwald - und der Enkel erfindet nun Lügengeschichten von einer Chinareise, die nie stattgefunden hat.