Die Grünen sprechen weiterhin vom "Millionenraub in Orange" und dokumentieren ihre Vorwürfe gegen die BZÖ- Regierungsmitglieder mit neuen Zahlen.

1,5 Millionen Euro. Durchschnittlich mehr als 30 000 Euro pro Tag hätten Landeshauptmann Gerhard Dörfler und die Landesräte Uwe Scheuch und Harald Dobernig in den vergangenen neun Tagen für Regierungsinserate ausgegeben, die der BZÖ-Werbung auffällig ähnlich seien. Insgesamt beziffern die Grünen die Kosten für den Steuerzahler mit rund 1,5 Millionen Euro. BZÖ-Wahlkampfleiter Stefan Petznerweist die Vorwürfe zurück.

Vorwurf an Bundesregierung. Was das BZÖ in Kärnten dementiert, richtet es in Wien als Vorwurf an die Bundesregierung. Die von SPÖ und ÖVP geführten Ministerien gaben vor den Nationalratswahlen im vergangenen Jahr fast neun Millionen Euro für Inserate aus wie eine Anfrage des steirischen BZÖ-Abgeordneten Gerald Grosz ergeben hat. "Hier findet auf Kosten der Steuerzahler eine unglaubliche Verschwendung öffentlicher Gelder statt", empört sich Grosz. In Kärnten prüft derzeit der Landesrechnungshof die Werbeausgaben der Regierung und hält sich dabei an die Vorgaben des Bundesrechnungshofes.

Ehrenzeichen. Eine der Richtlinien besagt, dass Inserate aus Haushaltsmitteln "nicht auf parteipolitische Wahlwerbung ausgerichtet werden" dürfen. Der Fließen-Unternehmer Fernando Colazzo aus Kühnsdorf darf sich seit gestern mit dem großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten schmücken. Überreicht wurde es ihm von Landeshauptmann Gerhard Dörfler, dessen Personenkomitee Colazzo angehört.