"Zurück an den Start" beschieden SPÖ und ÖVP in der Regierungssitzung am Dienstag dem orangen Finanzreferenten in Sachen Tibet-Hotel in Hüttenberg. Landesrat Harald Dobernig (BZÖ) wollte einen Grundsatzbeschluss über die Finanzierung für das nunmehr von russischen Investoren verfolgte Projekt herbeiführen. Der Akt wies für SPÖ-Chef Landeshauptmannstellvertreter Reinhart Rohr und ÖVP-Obmann Landesrat Josef Martinz aber zu viele Fragezeichen auf.

Bonität unklar. Es gäbe keine Klarheit über die Bonität des Projektträgers, keine Verzichtserklärung der Firma Rogner für ihre Tibet-Idee, keinen Vertrag mit der Falkensteiner Gruppe als Betreiber, keinen Beschluss des Wirtschaftsförderungsfonds. Auch die Grundstücksübertragung durch die Gemeinde liege nicht vor, zeigten Rohr und Martinz auf. Außerdem würde der ursprüngliche tibetische Charakter des Projektes völlig verwässert. Bei einem reinen Hotel-Projekt müsse aber um die Auslastung gefürchtet werden, .

Sorge um Freundschaft. "Das sollte man Hüttenberg nicht antun", sagte Rohr. Er berief sich auf den Hüttenberger Bürgermeister Rudolf Schratter (SPÖ), der Sorge um die auf der Freundschaft von Heinrich Harrer mit dem Dalai Lama begründeten Idee des Tibet-Zentrums hat.

"Dramatische Wendung". Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) interpretierte die Haltung von SPÖ und ÖVP als "dramatische Wendung". Dadurch werde das Engagement der Russen "schwerst gefährdet". Sie hätten eine Willensbekundung der Regierung verdient und dieses Signal gefordert. Dass die Relation zwischen Mitteleinsatz der Investoren und der öffentlichen Hand nicht stimme, wies Dörfler zurück. Bei einem solchen "Leuchtturmprojekt" für die regionale Entwicklung sei der "Steuerzahler immer Mit-Investor". Dass die Falkensteiner Gruppe das Hotel betreiben soll, ist für Dörfler "die Garantie für den Erfolg" des Projektes.