Im Streit um das Schicksal der Saualm-Flüchtlinge schaltet sich nun auch die evangelische Kirche ein - auf Seiten der Asylwerber und jener Privatpersonen, die den 16 Männern vorübergehend Unterkunft geben. "Diese Menschen sind für mich Vorbilder. Sie handeln, wie es uns Christus vorgelebt hat", so Sauer.

Anzeige. Wie berichtet, hatte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) Anzeige gegen Grünen-Chef Rolf Holub eingebracht, der als Sprecher des "Aktionskomitees für Mitmenschlichkeit und Toleranz" die Unterbringung der Asylwerber koordiniert hatte. Die Männer - laut BZÖ sollen sie straffällig sein - hatten kurz vor Weihnachten die Sonderanstalt auf der Saualpe verlassen.

Zur Unterbringung ungeeignet. Auch dafür zeigt Sauer Verständnis: "Für mich ist das Quartier auf der Saualpe keine geeignete Unterbringungsmöglichkeit." Bereits im November hatte die Katholische Aktion (KA), als größte Laienorganisation der Kirche, klar gegen das Saualmheim Position bezogen. Die Abschiebung "schwerst traumatisierter Menschen in ein Auffanglager" ohne entsprechende Betreuung sei "skandalös", kritisierte KA-Präsidentin Eva Maria Wernig damals. "Die Katholische Aktion spricht damit für die Kirche", erläutert Michael Kapeller als Sprecher von Bischof Alois Schwarz.

"Leben in einem Rechtsstaat." Auch SP-Chef Landeshauptmann-Vize Reinhart Rohr unterstrich am Montag seine Kritik am Umgang mit Asylwerbern. Für mutmaßlich kriminelle Asylwerber würden dieselben Gesetze gelten, wie für jeden Bürger, so Rohr. "Wir leben in einem Rechtsstaat."