Die Geschichte hätte sich ein besseres Ende verdient: Zwei erst einige Tage alte Hundewelpen werden von österreichischen Soldaten des Tschad-Kontingentes auf Patrouille entdeckt, ins Camp mitgenommen und dort aufgepäppelt. Um sie nicht ihrem Schicksal zu überlassen, beschließen einige Soldaten, die Hunde heimlich nach Österreich mitzunehmen. Doch am Flugplatz in Linz-Hörsching fliegt der illegale Tiertransport auf, die Soldaten werden bestraft und die Hunde wieder in den Tschad geflogen.

Kärntner im Einsatz. "Die Hunde konnten gerade erst ihre Augen öffnen, als wir sie am Straßenrand entdeckten", berichtet ein Soldat des Eufor-Kontingents im Tschad. Insgesamt waren dort seit August 155 Soldaten im Einsatz, darunter auch 12 Kärntner. "Wir haben die beiden Hundedamen ins Lager mitgenommen und sie dort mit Milchpulver, Reis und Hendlfleisch wieder aufgepäppelt." Die Hunde – Hermi und Gerti – haben sich rasch erholt und erwiesen sich alsbald "als Präventivmaßnahme gegen Lagerkoller. Wenn man nämlich täglich sieht, wie dreckig es den Menschen im Tschad geht, dann waren die Hunde immer wieder ein Lichtblick für uns."

Keine Quarantäne. Doch dann schlug die Stunde der Heimkehr nach Österreich, für die Mitnahme der quietschvergnügten Hundedamen gab es, so die Soldaten, "keine befriedigende legale Lösung". Die Hunde seien zwar geimpft und entwurmt worden, aber nicht nachweisbar. Außerdem hätten sie eine mehrmonatige Quarantäne im Tschad hinter sich bringen müssen. "Wir wissen, wie man Tiere im Tschad behandelt, da konnten wir sie nicht ihrem Schicksal überlassen." Gesagt, getan: Die Soldaten schmuggelten Hermi und Gerti in ihren Taschen in die Hercules-Transportmaschine, in Linz-Hörsching aber war Schluss mit der "illegalen Einwanderung", die Sache flog auf und die Hunde mussten wieder – per Hercules – zurück in den Tschad.

"Einschläfern oder zurück". "Die Behörden haben uns gesagt, einschläfern oder wieder zurück", ärgert sich der Soldat über die Beamten des Gesundheitsministeriums. Dort zeigt aber Ulrich Herzog, der oberste Veterinär der Republik, wenig Verständnis für die tierische Freundschaft der Soldaten: "Österreich wurde unter hohen finanziellen Anstrengungen tollwutfrei gemacht, da sind die strengen Vorgaben ja nur verständlich. Die Soldaten waren informiert über die Gefahren, die mit dieser Aktion drohen." Aber wenn die Hunde jetzt wieder im Camp seien, dann könne man das Procedere für eine Rückkehr der Hunde ja jetzt durchführen. Eine Chance, die die Soldaten nicht sehen: "Die französische Kommandantur im Tschad sieht Hunde nicht sehr gerne..."