Impfen - ja oder nein? Eine Frage, bei der sich zum Teil auch die Ärzte scheiden. Insbesondere bei der Influenza-Impfung, die jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit heiß diskutiert wird. "Die Durchimpfungsrate liegt in Kärnten noch weit unter 20 Prozent", sagt Heimo Wallenko von der Landessanitätsdirektion.

Schützt nur bedingt. "Die Influenza-Impfung wirkt gegen jene drei Keime, die bei der Planung der Impfstoffe berücksichtigt werden. Es gibt aber sicher noch 100 andere Keime, die eine Grippe auslösen können", sagt Wolfgang Tragatschnig, Impfreferent der Ärztekammer Kärnten. Vor allem Kinder sollten nur dann geimpft werden, wenn beispielsweise bereits eine Erkrankung der Atemwege vorliege. Dem widerspricht sein Kollege, der Kinder- und Jugendfacharzt Pekka Muttonen aufs Schärfste: "Es wird seit Jahren eindeutig empfohlen, dass vor allem Kinder die Influenza-Impfung bekommen sollen, weil sie die Überträger in den Familien sind."

Nutzen überwiegt. Bei anderen Impfungen, wie jenen gegen Masern, Röteln, Mumps oder FSME, sind sich die meisten Ärzte aber einig: Sie sind wichtig, und sollten auf jeden Fall verabreicht werden. "Masern zum Beispiel gibt es nur noch selten. Weil die Durchimpfungsrate hier bei 90 Prozent liegt", sagt Wallenko. Und wie sieht es mit Nebenwirkungen aus? "Sie sind im Einzelfall natürlich möglich, aber der Nutzen einer Impfung überwiegt bei weitem", sagt Ärztekammer-Präsident Othmar Haas. Das sehen erklärte Impfgegner anders. Morgen treffen sich im Casino Velden beim "7. Österreichischen Impfforum" der Organisation "AEGIS" Ärzte, die über die Nebenwirkungen von Impfungen referieren. "Impfungen können auch Krankheiten auslösen", sagt der St. Veiter Arzt Eberhard Suntinger.